Ratgeber Data Center Kosten

Auf die richtige RZ-Größe kommt es an

07.03.2011
Von Dirk  Schiller

RZs erreichen den Stromverbrauch einer Kleinstadt

Neben den Ausgaben für Personal bilden jene für Energie in vielen Rechenzentren einen entscheidenden Kostenblock. Sehr große Data Center können dabei leicht den Energieverbrauch einer Kleinstadt erreichen. Die Analysten von Gartner haben errechnet, dass die Energiekosten zwölf Prozent der gesamten IT-Kosten ausmachen, Tendenz steigend. Zudem gehen die Prognosen davon aus, dass sich die bereits teilweise existierenden Engpässe in puncto Kühlung und Stromversorgung weiter verschärfen werden. Die Anzahl der Server im Rechenzentrum wächst ebenfalls kontinuierlich. Auf jeden in Server investierten Euro kommen bereits heute mehr als 50 Cent Energiekosten. Die Rechner verbrauchen rund 30 Prozent des Stroms und sind oft nur zu 20 Prozent ausgelastet. Bei der heute üblichen Praxis, Server länger als drei Jahre zu nutzen, entpuppen sich unter anderem die veralteten Netzteile als wahre Energiefresser: Damit bieten sie ebenfalls ein interessantes Einsparpotenzial.

Bevor einzelne IT-Komponenten im Hinblick auf eine höhere Energieeffizienz optimiert werden können, sollten die realen Energieverbräuche erfasst werden. Empfehlenswert sind dafür temporäre und periodische Stromverbrauchsmessungen in verschiedenen Betriebsmodi (Stand-By-, Idle-, Full-Power- und Sleep-Modus) für Server, Storage und Netzwerkkomponenten. Die gewonnenen Messdaten und deren Vergleich mit marktüblichen Kennzahlen geben schnell Aufschluss über den Effizienzgrad. Die Energieeffizienz einer IT-Infrastruktur lässt sich anschließend an verschiedenen Stellen regulieren. Am Anfang steht energiesparende Hardware, die mit modernen Mehrkernprozessoren eine automatisierte Abschaltung bestimmter Funktionen ermöglicht. Power-Management-Werkzeuge können Geräte zusätzlich automatisiert in beliebige Energiesparmodi versetzen. Langfristige Effizienzsteigerungen lassen sich durch ein Warenkorbmanagement für den gesamten Lebenszyklus von RZ-Komponenten unter Energiegesichtspunkten realisieren. Dazu gehört auch die Rücknahme, Entsorgung und Wiedervermarktung von Altgeräten.