Auch Systemplatinen sind erhaeltlich Pentium-kompatibler Nexgen-PC aus Bayern fuer unter 4000 Mark

26.08.1994

EDLING (CW) - Die Niedermeier Data Systems aus Edling bei Wasserburg bietet Hauptplatinen oder komplette PC-Systeme an, die mit dem Nexgen-Prozessor rechnen. Um die Konkurrenz-CPU zu Intels Pentium-Chip herum kann sich der Kunde einen Rechner nach seinen Beduerfnissen zusammenstellen.

Bei dem "Nx586"-Prozessor handelt es sich um einen Chip mit patentierter "Risc86"-Mikroarchitektur. Sie enthaelt keinen Intel- Microcode, was die Firma Nexgen Inc. aus dem kalifornischen Milpitas resistent gegen von Intel angestrengte Gerichtsgaenge macht.

Die superskalare CPU bietet unter anderem einen jeweils 16 KB grossen Instruktionen- und Daten-Cache-Speicher auf dem Baustein und - wie Intels Pentium-Chip - eine Sprungvorhersage (branch prediction). Er integriert - ebenfalls auf dem Chip - einen Level- 2-Write-Back-Cache. Nicht integriert, aber gesondert erhaeltlich ist der "Nx587"-Koprozessor. Auch die Systemlogik plazierte Nexgen auf einem eigenen Baustein.

Kleiner Wermutstropfen: Der Intel-Rivale arbeitet mit einem schon fuer die Vorgaengerversion entwickelten, 64 Bit breiten "Nexbus". Dieser ist speziell auf die Anforderungen von Multiprozessor- Implementationen ausgerichtet und weniger fuer Ein-Chip- Operationen. Insider glauben deshalb, dass der durch das spezielle Cache-Design gewonnene Leistungsvorteil der Nexgen-CPU gegenueber Pentium-Prozessoren durch diese Eigenart wieder egalisiert wird.

Der Intel-Konkurrenz-Chip ist nach Angaben von Nexgen voll binaerkompatibel zu aller X86-Software, allerdings nicht pinkompatibel zu Pentium-Prozessoren. Interessant ist, dass IBMs Prozessorschmiede Microelectronics den Prozessor produziert. Als Kapitalgeber halten unter anderem die Olivetti & Co. SpA sowie die Compaq Computer Corp. eine Hand ueber Nexgen.

Platinen und PC-Systeme koennen direkt per Telefon oder Fax ab Mitte September bei Niedermeier geordert werden. Prozessorversionen stehen mit 60, 66 oder 80 Megahertz Taktrate zur Auswahl, fuer Anfang 1995 ist eine 120-Megahertz-Variante geplant.

Niedermeier bietet - abgesehen von Systemplatinen - PCs an, deren Subkomponenten sich der Kaufinteressierte selbst zusammenstellen kann. Ein Rechner mit 66-Megahertz-Prozessor, 8 MB Arbeitsspeicher, einem 3,5-Zoll-Diskettenlaufwerk, einem CD-ROM- Laufwerk in Double-speed-Technologie, einer Spea-Videokarte "Mirage" mit 2 MB Videospeicher fuer den VESA-Bus und einem 14- Zoll-Farbmonitor kostet 3700 Mark. Hierfuer erhaelt der Kunde zwei Jahre Garantie. Fuer einen Obulus von 120 Mark pro Jahr gewaehren die Bayern einen Vorortservice.

Die PCs werden mit DOS 6.2 und Windows 3.1 sowie der Windows-CAD- Software "Design Cad 2D", Version 7.0, bestueckt.