Middleware und neue Speichersysteme angekündigt

Auch Amdahl will Dateninseln verbinden

13.03.1998

"Amdahl Integrated Information Suite" (AIIS) nennt der kalifornische Hersteller seine Strategie, die es Kunden ermöglichen soll, über MVS-, Unix- und NT-Plattformen hinweg auf Informationen zuzugreifen. Bestandteile dieses Konzepts sind einerseits weiterentwickelte Speichersysteme für Open-Systems-Umgebungen und Großrechner, andererseits die Middleware-Suite "Global Information Sharing".

Dabei handelt es sich den Angaben zufolge um mehrere Programme für die Replikation, Synchronisation, Verteilung, Extrahierung und Verwaltung von Datenbeständen in heterogenen Systemumgebungen. Alle Information-Sharing-Aktivitäten lassen sich über ein Windows-basiertes Management-Tool ("Info Director") steuern. Die Softwaresuite unterstützt laut Hersteller die Datenbankplattformen SQL Server, Oracle, Informix, Sybase und DB2 sowie die Betriebssysteme NT und Unix. Hardwareseitig können sowohl Mainframes von Amdahl, IBM und Hitachi als auch Midrange-Server wie IBMs RS/6000, HP 9000 und Sun-Systeme in ein Speicherkonzept eingebunden werden.

Für große Datenbanken und Online Transaction Processing (OLTP) positioniert der Hersteller das Speichersubsystem "Logic Volume Series (LVS) 4600". Das Produkt unterstützt die Unix-Derivate Solaris, HP-UX, SGI Irix, DEC Unix, IBM AIX sowie Windows NT. Herzstück des Geräts sind zwei Speicher-Controller, die jeweils bis zu 256 MB Lese- und Schreib-Cache bieten. In einem 19-Zoll-Rack lassen sich bis zu 910 GB (zweimal 455 GB) und vier parallele Datenpfade installieren. Komponenten wie Kühlsystem oder Stromversorgung sind redundant ausgelegt. Administratoren können das System gemäß den Raid-Levels 0, 1, 0/1, 3 und 5 konfigurieren. Die Controller sind mit einer Kommunikationsschnittstelle ausgestattet, über die sich die Speicherblöcke von einer Management-Konsole aus überwachen lassen.

Ausgebaut hat die Fujitsu-Tochter Amdahl auch ihr Angebot an Speichersubsystemen für Großrechner. Das jüngste Modell "Spectris Platinum" soll gegenüber den älteren Systemen einen um 50 Prozent höheren Datendurchsatz (bis zu 6000 I/O-Operationen pro Sekunde) schaffen. Dazu trügen unter anderem vergrößerte Cache-Speicher bei, die sich von 1 bis auf 12 GB ausbauen lassen. Die Antwortzeiten bei typischen Arbeitslasten verkürzten sich demzufolge um bis zu 25 Prozent. Die Spectris-Platinum-Systeme lassen sich zunächst nur an S/390-Server anbinden. Künftig soll jedoch auch der Anschluß an offene Systeme möglich sein.