Architektur fuer unternehmensweite DV-Installationen System- und Netz-Management von Sun wird objektorientiert

20.01.1995

MUENCHEN (CW) - Die Sun Microsystems Inc. will eine neue Management-Architektur fuer unternehmensweite DV-Installationen herausbringen. Mit dieser objektorientierten Loesung stemmt sich das Unternehmen gegen den Trend der abnehmenden Marktanteile fuer das hauseigene Werkzeug "Sunnet Manager".

Das Management-System mit dem Projektnamen "Encompass" soll Ende Januar erstmals der Oeffentlichkeit praesentiert werden. Unter der Produktbezeichnung "Solstice" wird es als objektorientierte Plattform fuer die Netz- und Systemverwaltung in grossen Unternehmen am Markt plaziert. Die Architektur integriert verschiedene Tools wie etwa den Sunnet Manager und das Verwaltungswerkzeug fuer PC- Netze "Sunconnect", das um Management-Verfahren fuer Windows-NT- Clients erweitert wurde. Es teilt zudem grosse Netzinstallationen in kleinere Einheiten auf, die sich unabhaengig voneinander bearbeiten lassen.

Solstice laeuft unter dem Unix-Betriebssystem Solaris 2.x. Damit es sich gegen die direkten Konkurrenten "Openview" von Hewlett- Packard und "Netview" von IBM durchsetzen kann, fordern Analysten von Solstice drei wesentliche Merkmale: Das System muss von der Host-zentrierten zur netzwerkverteilten Verarbeitung abruecken, in der sich Subnetze eigenstaendig von verschiedenen Workstations aus administrieren lassen. Zudem ist eine Verlagerung zu dezentralen, objektorientierten Datenbanken fuer die operativen Daten erforderlich. Und schliesslich sollte das Produkt Netz-, System- und Applikations-Management integrieren.

Diese drei Forderungen erfuellt das Produkt laut Herstellerangaben. Lediglich beim Applikations-Management baut Sun auf die Unterstuetzung der Anwendungsentwickler. Dazu bietet Solstice ein Application Programming Interface (API). Als objektorientierte Datenbank verwendet die Architektur keine Standardloesung, sondern greift auf eine eigene Datenstruktur zurueck.

In den vergangenen Jahren hatten Openview und Netview dem einst allein fuehrenden Sunnet Manager immer mehr zugesetzt. 1992 konnte das Sun-Produkt noch auf einen Marktanteil von 38 Prozent verweisen, fuer 1994 erwarten die Analysten von IDC jedoch einen Rueckgang auf 35 Prozent.

Zudem legen sich Kunden kaum noch auf eine durchgaengige Plattform fest, sondern verwenden den Sunnet Manager in Verbindung mit den HP- oder IBM-Loesungen.