Mehr Leistung für Olap-Software

Arbor klinkt sich in IBM-Vertrieb ein

19.12.1997

"Arbor segelt offenbar mit Begeisterung im Fahrwasser erfolgreicher Unternehmen", kommentiert der britische Informationsdienst "Computergram" die Vertriebsvereinbarung des Herstellers mit der IBM. Als Arbor noch im Aufbau begriffen war, habe sich die Firma bereits des Vertriebsarms von Comshare, eines Herstellers von Datenanalyse-Werkzeugen, bedient. Da die Arbor-Produkte inzwischen populärer seien, gelte die Partnerschaft mit Comshare als überholt. Arbor findet in IBM einen neuen Partner.

Bereits im Februar hatten die Unternehmen einen ersten Vertrag unterzeichnet, der die gemeinsame Entwicklung eines DB2-Olap-Servers vorsieht. Dabei soll die Essbase-Technik direkt mit der relationalen Datenbank DB/2 für den Mainframe, für die AS/400, Unix und NT verknüpft werden. Das multidimensional-relationale Hybridprodukt steckt derzeit in der Betaphase.

Inzwischen scheint die Partnerschaft mit der IBM Früchte zu tragen, beobachtet "Computergram". Das Unternehmen verdiente in seinem ersten Quartal dieses Geschäftsjahres (bis zum 30. Juni) rund 16,1 Millionen Dollar. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum entspricht das einer Umsatzsteigerung von 74 Prozent.

Mit der jetzt weltweit geschlossenen Vertriebspartnerschaft rückt Arbor nach Meinung einiger Analysten jedoch zu nah an die IBM heran. Arbor könne seine Unabhängigkeit verlieren, lauten entsprechende Befürchtungen. So manch einer spekuliert sogar auf eine Übernahme Arbors. Allerdings, glaubt "Computergram", müßte sich IBM diese Akquisition einiges kosten lassen - etwa das Dutzendfache des Geschäftsumsatzes aus dem Vorjahr (bis 31. März 1997) von rund 47,4 Millionen Dollar.

Kürzlich stellte Arbor die Version 5.0 der Essbase-Familie vor. Der Essbase-Server wird auf den Betriebssystemen OS/2, Windows NT, AIX, HP-UX, Solaris und AS/400 laufen und nach Ankündigungen der Arbor Software GmbH, Hamburg, die Datenbanken von Informix, Oracle und Sybase sowie DB/2 unterstützen.

Zu den neuen Features gehören Kalkulationstypen, die Online-Berechnungen ermöglichen, sowie das Partitionieren von Olap-Anwendungen in logische und physikalische Einheiten. Die Partitionen lassen sich verteilen, parallel laden und kalkulieren, so daß Multiprocessing-Systeme genutzt werden können.