Dienstwagen ade

Arbeitgeber locken mit Weiterbildung

28.02.2019
Technik der neuesten Generation, freie Fahrt mit Bus und Bahn und selbstbestimmtes Arbeiten: Um Bewerber für sich zu begeistern, lassen sich Arbeitgeber in Zeiten des verschärften Fachkräftemangels einiges einfallen.

Knapp jedes zweite Unternehmen (49 Prozent) will potenzielle Mitarbeiter mit der jüngsten Generation von Smartphone, Tablet oder Computer locken, lautet das Ergebnis einer aktuellen Bitkom-Studie. Befragt wurden 855 Personalverantwortliche und Geschäftsführer von Unternehmen aller Branchen. Mit Abstand die populärste Maßnahme zur Personalgewinnung sind demnach Weiterbildungsmaßnahmen, auf die gut zwei Drittel der Unternehmen (64 Prozent) setzen. Dahinter folgen gleichauf die Ausstattung mit Top-Geräten sowie das Angebot von Jobtickets für den öffentlichen Nahverkehr (49 Prozent).

Achim Berg: Jüngeren Bewerbern ist es wichtig, sich im Job persönlich weiterzuentwickeln und die Arbeit flexibel gestalten zu können.
Achim Berg: Jüngeren Bewerbern ist es wichtig, sich im Job persönlich weiterzuentwickeln und die Arbeit flexibel gestalten zu können.
Foto: Bitkom

"Der Wettbewerb um die besten Köpfe spitzt sich weiter zu, in vielen Berufen herrscht Fachkräftemangel. Arbeitgeber stellen sich darauf ein und versuchen, neue Mitarbeiter mit Weiterbildungen, Zusatzleistungen und einem attraktiven Arbeitsumfeld zu locken", resümiert Bitkom-Präsident Achim Berg. Gerade jüngeren Bewerbern sei es wichtig, sich im Job persönlich weiterzuentwickeln und die Arbeit flexibel gestalten zu können.

Flexible Arbeitszeit als Lockmittel

Viele Arbeitgeber versuchen das Arbeiten für Neuankömmlinge so angenehm wie möglich zu gestalten. 37 Prozent der Firmen werben mit einer lockeren Arbeitsatmosphäre und mit Gemeinschaftsgefühl. Jedes vierte Unternehmen (26 Prozent) bietet neuen Mitarbeitern eine flexible Arbeitszeitgestaltung wie Vertrauensarbeitszeit oder Home-Office. Fast ein Viertel der Betriebe (24 Prozent) buhlen mit speziellen Mitarbeiter-Events wie zum Beispiel aufwendigen Weihnachtsfeiern oder Sommerfesten, um neues Personal an Bord zu holen.

Hohe Gehälter spielen untergeordnete Rolle

Nur ein geringer Teil der Arbeitgeber versucht, neue Mitarbeiter mit betrieblichen Zusatzleistungen zur Altersvorsorge (13 Prozent), Maßnahmen zur Gesundheitsförderung (zwölf Prozent) und Möglichkeiten für berufliche Auszeiten (neun Prozent) zu gewinnen. Ein Dienstwagen ist als Argument für eine Vertragsunterzeichnung die absolute Ausnahme. Gerade einmal sieben Prozent der Unternehmen wollen damit neue Mitarbeiter gewinnen. Abgeschlagen am Ende der Skala rangieren überdurchschnittliche Gehälter. Damit werben nur drei Prozent der Unternehmen um neue Mitarbeiter. Lediglich ein Prozent ist bereit, ein Handgeld zu zahlen, also einen einmaligen Bonus bei Stellenantritt, etwa mit Unternehmensanteilen oder entsprechenden Optionen.

Bitkom Research hat im Auftrag des Digitalverbands Bitkom 855 Geschäftsführer und Personalverantwortliche von Unternehmen ab drei Beschäftigten befragt. Die Fragestellung lautete: "Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um neue Mitarbeiter für Ihr Unternehmen zu gewinnen?" Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtwirtschaft.