300 Mitarbeiter müssen gehen

Apple setzt Softwaretochter Claris auf Filemaker-Diät

06.02.1998

Schon äußerlich wird die Reorganisation daran deutlich, daß die Softwerker künftig unter "Filemaker Inc." firmieren. Die umbenannte Firma muß zudem kräftig Federn lassen - rund 300 Mitarbeiter oder 40 Prozent der bisherigen Belegschaft müssen sich nach neuen Betätigungsfeldern umsehen. Zumindest die deutsche Niederlassung bleibt aber als File- maker GmbH bestehen.

Filemaker ist das mit Abstand erfolgreichste Produkt der ehemaligen Claris. Es trug allerdings im vergangenen Geschäftsjahr nur mit 26 Prozent zum Gesamtumsatz der Firma von insgesamt 281,1 Millionen Dollar bei. Laut Apple wurden weltweit bislang rund drei Millionen Lizenzen der Datenbank verkauft, auf deren Basis rund 2500 Entwickler eigene Lösungen offerieren. Dabei ist Filemaker nicht nur auf Macintosh-Rechnern, sondern zunehmend auch unter Windows erfolgreich. Der Umsatzanteil der Windows-Versionen hat sich nach Angaben aus Cupertino in den vergangenen zwei Jahren verdreifacht. Neben Filemaker verbleibt nur der Web-Editor "Homepage" weiterhin im Programm des Anbieters.

Alle weiteren ehemaligen Claris-Produkte (darunter das integrierte Paket "Claris Works" und der "Emailer") gehen zurück an die Mutter Apple. Diese will künftig auch wieder die Macintosh-Betriebssystem-Software, die Netzwerksoftware "Apple Share" oder das "Apple Network Administrator Toolkit" selbst vermarkten. Der Vertrieb wird in den USA zum 1. Februar und international zum 1. April umgestellt.