Diese Änderungen kommen auf Sie zu

Apple öffnet iOS, Safari und App Store in der EU

29.01.2024
Von 
Halyna Kubiv ist Content Managerin bei der Macwelt.
Apple hat bekannt gegeben, wie es seine Dienste an den Digital Markets Act in der EU anpassen will.
In der EU dürfen Nutzer künftig nicht nur andere Browser als Safari nutzen, die Apps dürfen auch eine andere Browser-Engine als Webkit verwenden.
In der EU dürfen Nutzer künftig nicht nur andere Browser als Safari nutzen, die Apps dürfen auch eine andere Browser-Engine als Webkit verwenden.
Foto: Soumyabrata Roy - shutterstock.com

Am 6. September 2023 hat die Europäische Kommission Apples Plattformen wie App Store, iOS und Safari als Torwächter eingestuft. Bis zum 6. März 2024 hat das Unternehmen Zeit, seine Dienste an die Anforderungen der EU anzupassen. Apple hat nun eine Pressemitteilung und viele Support-Dokumente für Entwickler veröffentlicht, was sich ab iOS 17.4 in iOS, Safari und im App Store ändern wird.

Änderungen in Safari

Während die App-Store-Änderungen zunächst nur Entwickler relevant sind, werden normale Nutzerinnen und Nutzer nach dem Update auf iOS 17.4 wohl mit einem neuen Bildschirm in Safari konfrontiert. Wenn Sie zum ersten Mal nach dem Update Safari öffnen, erscheint ein Menü zur Auswahl des Standard-Browsers.

In dieser Liste erscheinen die wichtigsten Browser auf dem EU-Markt; diese Apps dürfen nun auch alternative Browser-Engines wie Blink (z.B. Chrome und Edge) und Gecko (Firefox) nutzen. Bislang war die Auswahl der Engine auf Webkit beschränkt.

Auch in den jeweiligen Apps können Entwickler eine andere Browser-Engine als Webkit nutzen, doch dafür hat Apple noch mal andere Anforderungen als bislang für "normale" Apps im App Store. Zum einen muss der Entwickler seinen Browser oder seine App mit alternativer Browser-Engine nur in den EU-Ländern zur Verfügung sehen; grob gesagt muss beispielsweise Google seine Chrome-App zweimal einreichen - für die EU und für den Rest der Welt.

Eine weitere interessante Anforderung ist, dass eine alternative Browser-App oder eine App mit integriertem alternativen Browser diese nicht automatisch als Standard festlegen darf. Offenbar kann die Nutzerin oder der Nutzer auch hier noch wählen, ob sie oder er zum Apple-Standard wie Webkit oder zu der Alternative wie Chromium greift.

Änderungen in iOS

Während sich die meisten Änderungen in iOS vor allem auf Apps und den App Store beziehen, gibt es noch einige weitere Bereiche, die Apple bei seinem mobilen Betriebssystem angepasst hat.

Ab iOS 17.4 können Entwickler auswählen, ob sie weiterhin auf Apple Pay und Wallet setzen oder direkt auf den NFC-Chip in iPhone zugreifen und alternative Bezahlmethoden anbieten. Um diese Öffnung haben sich vor rund vier Jahren vor allem die deutschen Banken wie die Sparkasse bemüht. Mittlerweile bieten sie eigene Bezahlungen über Apple Pay.

Entwickler können nun bei Apple erweiterten Zugriff auf Hardware und Schnittstellen beantragen. Dazu hat Apple eine spezielle Formularseite in seinem Entwickler-Bereich eingerichtet.

Änderungen im App Store

Die Änderungen im App Store sind so weitreichend, dass wir sie in einem separaten Artikel behandeln müssen. (Macwelt)