Smart Home

Apple entwickelt Rauchmelder

27.11.2014
Von   
Tillmann Braun ist freier Journalist und Kommunikationsberater für non-profit Organisationen und Unternehmen. Sein Fachgebiet sind innovative IT-Lösungen für die Vernetzung von Menschen und Maschinen. Zu seinen Spezialthemen gehören intelligente (Heim-)Netzwerke, Machine-to-Machine-Kommunikation, Mobile Payment, IT-Strategien und vielfältig einsetzbare Kommunikationssysteme.
Nach Google arbeitet jetzt auch Apple an einer eigenen Rauchmeldertechnologie. Das geht aus einem entsprechenden Patentantrag hervor, der erste Einblicke in die neue Lösung ermöglicht. Damit setzt der Branchenriese ein weiteres Zeichen im Smart-Home-Markt.
Die Apple-Technologie soll in der Lage sein, nicht nur lokal Alarm zu schlagen, sondern parallel die Feuerwehr alarmieren.
Die Apple-Technologie soll in der Lage sein, nicht nur lokal Alarm zu schlagen, sondern parallel die Feuerwehr alarmieren.
Foto: Digital Storm - shutterstock.com

Dass Apple mit HomeKit an einer Lösung arbeitet, die es Endanwendern ermöglichen soll, die verschiedensten Geräte im Haus zu vernetzen und zu steuern, war bereits bekannt. Wie ein nun veröffentlichter Patentantrag belegt, zeigt der US-Konzern jetzt auch Interesse an der Vernetzung von Rauchmeldern. Entsprechende Sensoren sollen offenbar in Apple-Geräte wie iPhones und iPads integriert werden. Im Brandfall soll das System dazu in der Lage sein, neben einer Warnung im lokalen Netzwerk gleich auch die Feuerwehr zu alarmieren. Selbst die Position von Personen im Haus könnte mit dem skizzierten System ermittelt werden. Aus dem Dokument geht ebenfalls hervor, dass eine Vernetzung mit anderen Lösungen und Komponenten wie einer Sprinkleranlage möglich sein soll.

Bereits zu Beginn des Jahres hatte Apple-Konkurrent Google mit der Übernahme von Nest für Aufsehen gesorgt. Der Kaufpreis für das Unternehmen, das sich mit Rauchmeldern und digitalen Thermostaten einen Namen gemacht hat, lag bei 3,2 Milliarden Dollar. Offenbar geht Google davon aus, dass sich selbst derart hohe Summen auf lange Sicht rentieren werden.

Laut Prognosen von Machina Research wird der Smart-Home-Markt in den nächsten Jahren rapide wachsen. Den Analysten zufolge werden im Jahr 2023 43 Prozent aller 22 Milliarden Machine-to-Machine-Verbindungen auf intelligente Gebäude zurückzuführen sein - und das vor allem aufgrund des wachsenden Interesses im Privatbereich.

Ob und in welcher Form Apple letztlich auch eine marktreife Lösung für Rauchmelder auf den Markt bringen wird, bleibt abzuwarten. Welche Übertragungstechnologie dann zum Einsatz kommt, ist ebenfalls offen. Angedacht sind offenbar unter anderem WLAN und Mobilfunk. Aber auch der ULE-Standard (Ultra-Low Energy) wäre eine Option. Letzterer basiert auf DECT-Frequenzen, wie man sie von der drahtlosen Telefonie kennt. Damit wäre die Lösung nicht nur sicher und energiesparend, sondern würde auch die Möglichkeit einer sprachbasierten Steuerung bieten. Laut der ULE Alliance wird der Standard unter anderem im Smart-Home-Bereich für Rauchmelder eingesetzt. (bw)