Anwender wollen feste Preise

10.02.2005
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Aufwandsbezogene Bezahlmodelle bieten weitaus höhere Flexibilität, denn Änderungen und Erweiterungen sind ohne weiteres möglich. Die Beratungshäuser nehmen die Vorschläge gerne an, denn je umfangreicher das Vorhaben wird, desto besser verdienen sie, das finanzielle Risiko trägt der Kunde. "Die Abrechnung ist sehr kompliziert. Sie müssen Tagessätze plus Überstunden plus Zuschläge etc. bezahlen. Das zieht einen riesigen bürokratischen Aufwand nach sich", warnt Kailing.

Basell zog vor geraumer Zeit die Notbremse und entrichtet nur noch einen pauschalen Zuschlag von derzeit elf Prozent. Damit sind für alle europaweit betriebenen Projekte die Kosten für Unterbringung, Verpflegung, Überstunden sowie An- und Abreise abgegolten, mit Aus- nahme der Flüge. Die zahlt Basell lieber selbst, um meisten von den günstigeren Unternehmenskonditionen zu profitieren. "Wir haben zeitweilig 200 Berater beschäftigt. Mit der Umstellung auf Pauschalbeträge haben wir im administrativen Bereich zwei Mitarbeiter einsparen können, die zuvor damit beschäftigt waren, die Belegabrechnungen zu kontrollieren", schildert Kailing.

Projektleitung bleibt im Haus

Kleine Aufträge vergibt Basell als Festpreispakete, das Gros wird nach Zeit und Aufwand bezahlt, weil sich die Rahmenbedingen ständig ändern. Das Projekt- Management übernehmen immer die eigenen Leute. Je nach Erfahrung steuern sie Teams von vier bis 20 und mehr externen Beratern. In jedem Fall sind die Basell-Experten verantwort- lich dafür, dass inhaltliche oder qualitative Ziele erreicht, Dokumentionsstandards befolgt und die externen Berater in die Arbeiten eingebunden werden. "Wir wollen nicht für die Ausbildung junger Berater zahlen", sagte Kailing. "Daher sind unsere Mitarbeiter auch gefordert, die Arbeit der externen Kräfte zu kontrollieren."