Angeblich nur wenige Anwender betroffen Fehler auf Systemplatinen von Intel fuehren zu Datenproblemen

25.08.1995

MUENCHEN (IDG) - Ein Fehler in einem PCI-Controller-Chip, der auf Intel-Systemplatinen benutzt wird, kann zu Datenverfaelschungen fuehren, wenn aktuelle Versionen der 32-Bit-Betriebssysteme OS/2 oder des Unix-Derivats Linux auf dem Rechner laufen.

Wie Intel-Sprecher Howard High sagte, trete der Fehler bei anderen Betriebssystemen im Prinzip nicht auf. Allerdings habe man ihn auch bei Windows 3.1 dann registriert, wenn 32-Bit-Treiber installiert waren. High sagte ferner, dass sogenannte Software- Patches, also Software, die ein Problem praktisch umgeht, bereits verfuegbar seien.

Auch IBM, so der Intel-Mann weiter, habe fuer OS/2 solch einen Software-Patch geschrieben. Fuer Windows 3.1 stuenden schon Treiber- Updates zur Verfuegung. Intel versuche darueber hinaus, Entwickler der Linux-Shareware zu kontaktieren, um eine Problemloesung zu finden.

High versuchte, den Fehler als vergleichsweise unbedeutend zu deklarieren. Das Problem habe im Gegensatz zu dem beruehmt gewordenen Pentium-Bug, der Ende 1994 in die DV-Geschichte einging, nichts mit der CPU selbst zu tun. Vielmehr laegen die Schwierigkeiten an dem fehlerhaften PCI-Controller-Chip "RZ 1000". Diesen bezieht Intel von dem US-Unternehmen PC Tech in Minnesota.

Der IDE-Controller, so High, setze ein Interrupt-Signal bei gewissen Instruktionen, die bei der gleichzeitigen Aktivitaet verschiedener Peripheriekomponenten wie beispielsweise von Modems oder Diskettenlaufwerken aktiviert werden. Je nachdem, wie das BIOS und das Betriebssystem hierauf reagieren, koenne es zu Datenverfaelschungen kommen.

Der Fehler sei erstmals bereits im Januar 1994 entdeckt und seinerzeit auch behoben worden. In der juengsten Version von OS/2 habe dann ein Entwickler der Firma Powerquest das Problem erneut entdeckt. Er habe darueber, so der Intel-Sprecher, sofort im Internet berichtet.