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Android 4 im Unternehmen einsetzen

17.01.2014
Von 
Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant und seit 20 Jahren in der IT tätig. Er schreibt praxisnahe Fachbücher und veröffentlicht in zahlreichen IT-Publikationen wie TecChannel.de und PC Welt.
Seit zunehmend private Geräte in die Unternehmens-IT eingebunden werden (müssen), müssen Admins auch Android entsprechend integrieren. Das heterogene Geräte- und Versionsangebot sowie systembedingte Einschränkungen machen das für Administratoren zu einer Herausforderung.

Smartphones auf Basis von Android erfreuen sich insbesondere im privaten Umfeld großer Beliebtheit. Seitdem immer mehr privaten Geräten von Mitarbeitern Zugriff auf die Unternehmens-IT gewährt wird, stellt sich für Admins nicht mehr die Frage, ob, sondern nur noch, wie sich entsprechende Mobiltelefone einbinden lassen.

Android 4 in Unternehmen: Neben Sicherheitsproblemen ist auch die Versions- und Gerätevielfalt beim professionellen Einsatz von Android-Geräten eine echte Herausforderung.
Android 4 in Unternehmen: Neben Sicherheitsproblemen ist auch die Versions- und Gerätevielfalt beim professionellen Einsatz von Android-Geräten eine echte Herausforderung.
Foto: Asus

Entsprechend kommen Administratoren nicht um die Aufgabe herum, diese Geräte auch im Unternehmensnetzwerk zuzulassen, und sei es nur für den E-Mail-Zugriff. Seit Android 4 hat sich im Hinblick auf die professionelle Nutzung in einigen Punkten vieles getan. Zwar ist die aktuelle Version 4.4 (KitKat) verfügbar, aber bislang noch nicht auf vielen Geräten verbreitet. Für Firmenanwender ändert sich bei Version 4.4 nicht allzuviel. Der Launcher wurde verbessert, die Google-Dienste besser eingebunden. Außerdem wird der Energieverbrauch optimiert.

Android professionell einsetzen - Einschränkungen und Möglichkeiten

Die offene Struktur von Android sorgt unter anderem für Bedenken in Sachen Sicherheit. So gibt es zwar einen zentralen Market für Apps, Anwender können Anwendungen aber ebenso von anderen Quellen installieren. Die weite Verbreitung von Android-Geräten bei Privatanwendern sorgt dafür, dass diese - respektive die entsprechenden Apps - immer öfter das Ziel weniger wohlwollender Zeitgenossen sind. Meldungen über problematische Apps gehören inzwischen zum Alltag. Gute Sicherheitslösungen für Android sind bislang zumindest rar und noch viel seltener installiert.

Auf Android-Geräten lassen sich Richtlinien, wie beispielsweise die gängigen ActiveSync-Richtlinien, viel leichter aushebeln als auf anderen Systemen. Dies erschwert eine zentrale Verwaltung erheblich.

Zudem macht es die offene Struktur sehr unwahrscheinlich, dass alle Anwender, die sich mit dem Firmennetzwerk verbinden wollen, ihr Gerät mit der gleichen Android-Version betreiben. Die verschiedenen Hersteller integrieren neue Versionen nur sehr langsam, sodass in Unternehmen immer mehr mit einem Wildwuchs verschiedener Android-Versionen und den damit einhergehenden Sicherheitsproblemen zu rechnen ist. Das liegt vor allem daran, dass Google in Android sehr viele kleine Updates veröffentlicht, die Gerätehersteller dann erst an die eigene Software anpassen müssen.

Anwender haben daher unterschiedliche Probleme, Fehler, Funktionen und Sicherheitslücken auf ihren Smartphones, obwohl sie theoretisch mit dem gleichen System arbeiten. Die Android-Landschaft ist inzwischen dermaßen zerklüftet, dass dies einen erheblichen Nachteil gegenüber den anderen Smartphone-Betriebssystemen darstellt.

Über ein Google-Web-Interface können Administratoren auch Richtlinien für Android-Geräte zentral festlegen. Dazu nutzen sie Google Apps Device Policy. Damit diese funktionieren, ist eine App auf den Geräten notwendig. Ab Android 4.0 können Admins zentral eine Verschlüsselung aktivieren. Das gilt natürlich weiterhin für Android 4.4. Ältere Androiden beherrschen diese Technik nur über zusätzliche Apps.