IBM und Sun als Impulsgeber

Amerikanische DV-Chefs setzen auf CMOS-Prozessoren und Java

24.10.1997

Die Analysten von Merrill Lynch haben bei einer Befragung von 50 DV-Chefs in den USA herausgefunden, daß IBMs Mainframe-Prozessor "G4" deutlich mehr Nachfrage erzielt als der Vorgänger "G3", berichtet "Computergram". Das Ergebnis ist nicht verwunderlich, da mit der neuen Generation der CMOS-Prozessoren erstmals die Leistung der alten bipolaren Rechenwerke - bei deutlich geringeren Kosten - erreicht wird. Der G4-Chip schafft als Uniprozessor rund 45 MIPS. Mehr als ein Drittel der Befragten koppeln Mainframes über IBMs Parallel Sysplex und zeigten sich zufrieden damit. Von den restlichen zwei Dritteln wollen 40 Prozent die Cluster-Technik zukünftig einsetzen.

Ebenfalls ein Drittel der befragten DV-Chefs nutzt Java zur Programmierung. Sehr gute Chancen räumt das New Yorker Brokerhaus Java insbesondere für Anwendungen im Embedded-Bereich, also beispielsweise für Smart-Karten, ein. Microsofts Network-Computer-Initiative wird durchwegs nur als interessante Nischenlösung angesehen. "Wir glauben, daß IBMs Sichtweise bezüglich Java die richtige ist, nämlich daß sich Java durchsetzen wird. Die Anwender werden es nicht dazu kommen lassen, daß Microsoft Java proprietär macht", so die Marktforscher.

Dementsprechend bezeichnen sie IBM und Sun als die Unternehmen, von denen die stärksten Impulse ausgehen. Auf dem absteigenden Ast sitzen in den Augen der befragten DV-Verantwortlichen Digital Equipment, Novell, Netscape und Apple. Bei den Betriebssystemen prognostizieren die Analysten für die kommenden Jahre eine Koexistenz von Unix und Windows NT.