Alamierendes Ergebnis: IT-Konsolidierung überfordert den Mittelstand

13.02.2008
Die Marktanalyse unter knapp 1.800 Besuchern auf dem Portal www.entscheiderkompass.de liefert bedenkliche Ergebnisse: 40 Prozent der Befragten aus kleinen und mittleren Unternehmen haben deutlichen Nachholbedarf bei der Konsolidierung ihrer IT-Infrastruktur. Die Hälfte der Firmen kann nicht auf eine einheitliche Datenbasis zugreifen.

IT-Konsolidierung ist neben Sicherheit und Compliance eines der meist diskutierten IT-Themen – vor allem im Mittelstand. Die Unternehmen wissen, welche Gefahren von einer heterogenen IT-Plattform und Insellösungen ausgehen können. Zu diesem Ergebnis kommt ein Test auf der Site www.entscheiderkompass.de, die auch von Oracle gesponsert wird.

Der grundsätzlichen Bedeutung einer konsolidierten IT-Infrastruktur sind sich mit 84 Prozent die meisten Testteilnehmer bewusst. Rund 40 Prozent der Befragten haben jedoch festgestellt, dass sie im eigenen Unternehmen deutlichen Nachholbedarf haben, ihre Systemlandschaft zu strukturieren und zu vereinfachen. Dies hat natürlich auch Auswirkungen auf den Informationsfluss und das Datenmanagement im Unternehmen. Die Hälfte aller Befragten räumt ein, dass ein Datenaustausch zwischen unterschiedlichen Systemplattformen und Anwendungen in ihrem Unternehmen nicht ohne weiteres möglich ist. Ohne manuelle Anpassungen, die mit einem erheblichen zusätzlichen Aufwand verbunden sind, können diese Unternehmen ihre Daten nicht abteilungsübergreifend oder unternehmensweit nutzen. Rund ein Drittel der Befragten weiß deshalb auch, dass sich ihre IT-Infrastruktur nicht problemlos an neue Anforderungen des Unternehmens anpassen lässt.

Individuelle Softwareentwicklungen nach wie vor beliebt

Interessant ist auch das Ergebnis zu individuell entwickelten Anwendungen. Nur 24 Prozent der Teilnehmer setzen auf integrierte, standardisierte Softwarepakete. Knapp 45 Prozent der Mittelständler nutzen Standardsoftware, benötigen jedoch darüber hinaus für ihr Unternehmen entwickelte Lösungen, um ihre momentanen Anforderungen abzudecken. Über 30 Prozent der Befragten setzen sehr bewusst auf Individualentwicklungen, die einen bedeutenden Teil der Gesamt-IT ausmachen.

Mangelhafte zentrale Datenhaltung

"Bei uns ist jede Abteilung für die Speicherung ihre Daten selbst verantwortlich" – das geben rund zehn Prozent der Mittelständler heute an. Ein weiteres Drittel der Unternehmen weiß von den "vereinzelt redundant gehaltenen Datenbestände" im Unternehmen und dem Problem, dass die Informationen aus einzelnen Abteilungen nicht zentral verwaltet, gesichert und aktualisiert werden. Dass diese redundant gehaltenen Datenbestände zu Fehlinformationen und Fehlentscheidungen führen, darüber sind sich die meisten Teilnehmer im Klaren. Sie nehmen aber den Produktivitätsverlust, den höheren Arbeitsaufwand und ebenso höhere Kosten in Kauf. Dies betrifft auch das Identitiy Management: Ein Viertel der Unternehmer haben bislang die Zugriffsrechte für eine effektive Verwaltung und Kontrolle der Anwendungen und Daten noch nicht umgesetzt.

Planungs- und Reportingsysteme kaum genutzt

Fast zwei Drittel aller Mittelständler haben bis heute kein Reporting- und Planungssystem im Einsatz, um mittel- und langfristig den Ressourcen-Einsatz im Unternehmen zentral zu überwachen, zu steuern und zu optimieren. Immerhin 40 Prozent der Testteilnehmer auf www.entscheiderkompass.de möchten diese Situation kurz- und mittelfristig ändern und eine Planungs- und Reportinglösung einführen.

Aleander Woelke: Standardisierung und Konsolidierung sind unerlässlich
Aleander Woelke: Standardisierung und Konsolidierung sind unerlässlich
Foto: Peter Gruber

Entscheidungen erfordern fundierte Informationen als Grundlage. Fast die Hälfte der mittelständischen Unternehmen hat keine Software im Einsatz, die aktuelle und entscheidungsrelevante Informationen zusammenführt und aufbereitet. Dennoch haben sie laut Umfrage die Chance erkannt und suchen nach einer passenden Lösung für ihr Unternehmen. Ein weiteres Problem, das mit eine nicht konsolidierten Infrastruktur einhergeht: Gewachsene Infrastrukturen sind meist nicht konform zu neuen gesetzlichen Regelungen, Richtlinien oder EU-Vorgaben. Fast 65 Prozent der Befragten wissen, dass ihre Systemplattform diesen Vorgaben nicht Standhalten kann, immerhin 43 Prozent dieser Unternehmen arbeitet daran, dies zu ändern. "Unternehmer erkennen zunehmend, dass sie ihre heterogenen IT-Landschaften mit wenig strukturierten Informationskonzepten zugunsten einer zukunftsträchtigen Lösung ablösen müssen. Standardisierung und Konsolidierung muss ganz oben auf der Maßnahmenliste stehen, denn wir wissen heute, dass eine schlanke und integrierte Infrastruktur eine zwingende Basis für die zielgerichtete Steuerung eines Unternehmens ist", erläutert Alexander Woelke, Geschäftsführer der Woelke von der Brüggen GmbH und Betreiber des Portals www.entscheiderkompass.de.