Experimente mit bösen Folgen

Ärger mit dem Service Pack für XP

11.10.2002
MÜNCHEN (CW) - Kaum hatte Microsoft das Service Pack 1 (SP1) für Windows XP veröffentlicht, da sah sich die Company mit einem Sturm der Entrüstung konfrontiert.

Zu den harmlosesten Vorwürfen gehörten noch Anschuldigen wie, dass der Rechner nach der Installation des SP1 nur noch die Leistung eines lahmenden Pferdes aufweise. Andere erzürnte User berichteten von nicht mehr bootenden Rechnern. Ebenso häuften sich in den einschlägigen Internet-Foren Berichte über abstürzende PCs, auf denen selbst Applikationen von Microsoft nicht mehr sauber laufen.

Einen Schuldigen hatte die verärgerte Anwendergemeinde schnell ausgemacht - Microsoft, so die häufig zu hörende pauschale Verurteilung, habe mit dem Service Pack mehr neue Bugs produziert als in der Ursprungsversion von XP vorhanden gewesen seien. Sarkastisch erfanden die Internet-User denn auch eine neue Auflösung für das Firmenkürzel "MS": Mighty Shakey. Bei näherer Betrachtung der Fehlerquellen zeigt sich jedoch schnell, dass Microsoft in den wenigsten Fällen wirklich die Schuld trifft. Das Gros der Anwender wurde vielmehr ein Opfer seiner eigenen Experimentierfreudigkeit mit den zahlreichen Tweak-Werkzeugen oder mit den häufig propagierten "Supergeheim"-Tipps, bei denen interne Standardwerte für die XP-Systemdienste verändert werden.

Probleme durch Manipulation an Systemdateien

Eine der häufigsten Ursachen, warum ein XP-Update mit dem SP1 hinterher Schwierigkeiten bereitet, sind Manipulationen an den Aktivierungsroutinen des Betriebssystems. Beliebte Kandidaten hierfür sind manipulierte Varianten der Dateien "Regwizc.dll" sowie "Licdll.dll", die für die Online-Registrierung beziehungsweise die Windows-Produktaktivierung zuständig sind. (hi)