Adobe erneuert seine PDF-Software

02.06.2008
Der Hersteller hat die Version 9 seines Portable-Document-Software-Programms "Acrobat" angekündigt. Sie soll wesentlich schneller arbeiten und Flash-Inhalte einbinden.

Adobe hat Acrobat mit Version 9 in mehrfacher Hinsicht weiterentwickelt. Ein zentraler Aspekt ist die engere Verzahnung der Software mit der hauseigenen Multimedia-Lösung "Flash", die Adobe mit Macromedia übernommen hatte. Acrobat-Anwender können jetzt Flash-kompatible Video- und Anwendungsdateien direkt in PDF-Dateien einbauen. Mit dem korrespondierenden "Adobe Reader 9" lassen sich die Stücke dann ansehen.

Überhaupt werden PDFs mit Acrobat 9 deutlich flexibler und multimedialer. Über die so genannten PDF Portfolios lassen sich unterschiedliche Medientypen von Dokumenten über Audio und Video bis hin zu 3D-Objekten in ein komprimiertes PDF packen. Der Nutzer kann die Portfolioinhalte über mitgelieferte oder eigene Layouts integrieren, die Navigation festlegen und abschließend Feinschliff und Branding vornehmen.

Über den zunächst noch im Betastadium befindlichen flankierenden Online-Dienst Acrobat.com ermöglicht Acrobat 9 außerdem die gemeinsame Bearbeitung von PDF-Dateien in Echtzeit. Für die Nutzer außer dem Autor des Dokuments selbst reicht dazu ebenfalls der Adobe Reader 9 als Client-Software. Acrobat.com bietet darüber hinaus noch viele andere Möglichkeiten, etwa zum Online-Speichern und Sharing von Dateien sowie Sammeln von Daten aus PDF-Formularen oder Kommentaren. Adobe hat dort außerdem Zusatzdienste wie "ConnectNow" (persönliche Web-Konferenzen) oder die Web-basierende Textverarbeitung "Buzzword" hineingepackt.

Die Produktfamilie Acrobat 9 besteht aus den Varianten "Standard", "Pro" und (neu) "Pro Extended". Letztere enthält die neue Software "Adobe Presenter", mit der sich Präsentationen aus Microsofts Office-Präsentationsprogramm "Powerpoint" in multimediale PDF-Dateien umwandeln lassen.

Hohe Preise

Die genannten Windows-Versionen von Acrobat 9 erscheinen im Juli 2009 in deutscher, englischer, französischer und japanischer Sprache. Für Macintosh-Nutzer kommt ausschließlich das Pro-Paket auf den Markt. Acrobat 9 Pro wird außerdem fester Bestandteil der "Creative Suite 3" (CS3), Version 3.3.

Die Vollversionen von Acrobat 9 Standard, Pro und Pro Extended kosten 349 Euro, 559 Euro sowie 819 Euro, jeweils exklusive Mehrwertsteuer. Angesichts der US-Preise von 299 Dollar, 449 Dollar sowie 699 Dollar und des aktuellen Wechselkurses von 1,555 Dollar für einen Euro sind die Preise gesalzen. Upgrades von qualifizierten Vorversionen gibt es ab 115, 189 und 269 Euro, wiederum zuzüglich Mehrwertsteuer.

Adobes Pressesprecher Christoph Sahner begründet den ungewöhnlich hohen Preisunterschied zwischen Europa und den USA damit, dass Adobe hohe Kosten für die Lokalisierung der Produkte tragen müsse. In Europa seien vier Hauptwährungen und 14 Sprachen zu unterstützen - Kosten, die in lokalen Währungen anfielen. Unklar bleibt indes, warum US-Kunden für diese Aufwendungen nicht zur Kasse gebeten werden und warum andere Softwareanbieter geringere Preisunterschiede aufweisen. (tc)

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