Business-Software für den Mittelstand

Abas-ERP öffnet sich Java und Web-Technik

09.10.2008
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Web-Frontend für Servicetechniker

Neben dem ERP-Standardsystem entwickelt Abas mit "E-Business" (kurz "Abas EB") eine Plattform, um Drittsysteme, Lieferanten und Kunden anzubinden sowie Webshops zu betreiben. Servicetechniker können über eine Web-Oberfläche ihre Kundendiensttermine abrufen und Aufträge zurückmelden. Über entsprechende Ansichtsschablonen (Cascading Style Sheets) lassen sich die Masken an mobile Endgeräte anpassen. Die Daten stammen von einem Servicemodul im ERP-Programm. Künftig soll eine Service-Auftragsverwaltung hinzukommen. Auch die Webshop-Komponente bezieht ihre Daten von der Business-Software, so dass Produktinformationen, Preise und Kundenrabatte nur dort zu pflegen sind.

Anbindung von Dokumenten-Management

Abas EB dient darüber hinaus Partnern dazu, Drittsoftware an die ERP-Software anzubinden. Beispielsweise hat das Softwarehaus Habel auf diese Weise das eigene Dokumenten-Management-System mit der betriebswirtschaftlichen Standardsoftware integriert.

Wie flexibel und offen ist Abas wirklich?

Hersteller versprechen viel. Darum lohnt es sich, bei unabhängigen Experten nachzufragen. Christian Riethmüller, Geschäftsführer des Beratungshauses Cerpos aus Hanau, bescheinigt dem ERP-Anbieter Abas eine flexible Systemarchitektur, die auch nach kundenseitigen Anpassungen Release-fähig bleibt. "Die Update-Probleme beschränken sich auf Maskendesign und -anpassung", so der ERP-Fachmann.

Zur Flexibilität trägt unter anderem die selbstgebaute objektorientierte Datenbank des Herstellers bei. Allerdings ist dieser Datenspeicher nur erweiterbar und nicht revisionierbar, worunter nach den Worten Riethmüllers die Datenqualität unter Umständen leiden kann. Die leichte Erweiterbarkeit des Systems könne zu einem Wildwuchs führen, der schwer zu administrieren sei.

Monatsabschlüsse lassen sich in der neuen Programmversion auf Ebene einzelner Module vollziehen.
Monatsabschlüsse lassen sich in der neuen Programmversion auf Ebene einzelner Module vollziehen.

Die Karlsruher machen jedoch keinen Hehl daraus, dass die E-Business-Komponente bei den Bestandskunden bisher noch keine große Beachtung findet. Das soll sich ändern. Technikvorstand Walser will die Plattform auch unabhängig vom ERP-System vermarkten. Denkbar wären darauf aufsetzende Lösungen, die bestimmte ERP-Features kapseln. Der Abas-Manager nennt als Beispiel ein Web-fähiges Programm speziell für die Supportabwicklung.