Keine Eile bei der Umstellung

64-Bit-Windows wird wohl nicht vor dem Jahr 2002 kommen

21.08.1998

Daß bei der 64-Bit-Technik nichts überstürzt werden muß, leiten die Experten aus ihren Erfahrungen mit der Umstellung von 16 auf 32 Bit ab. Rund fünf Jahre sei es her, daß NT als 32-Bit-OS auf dem Markt ist, und noch immer würden die meisten amerikanischen Business-Anwendungen unter Windows als 16-Bit-Software betrieben, bestätigt ein DV-Manager der Texaco Inc. Dies gelte nicht nur für sein Unternehmen, sondern weltweit - von einer echten "32-Bit-Mehrheit" sei man noch Jahre entfernt.

Ein Grund, weshalb die Redmonder bei der Entwicklung dieser Technik keine Eile verspüren. Nach Meinung von Ed Muth, Produkt-Manager für NT, wird Microsoft die leistungsfähigere Registerbreite des Intel-Chips "Merced" frühestens ab Version 6.0 nutzen, bis jetzt sei aber noch nicht einmal die Verfügbarkeit von Release 5.0 endgültig geklärt - die Annahmen hier reichen von Mitte 1999 bis irgendwann im Jahr 2000. Laut Muth plant Microsoft dann noch ein Zwischen-Release, etwa ein Jahr danach sei mit NT 6.0 zu rechnen.

Damit wird sich die Auslieferung von NT 6.0 bis in das Jahr 2001, wahrscheinlich sogar bis 2002 hinziehen. Da scheint es auch wenig auszumachen, daß Merced schon Ende 1999, spätestens jedoch im Jahr 2000 zur Verfügung stehen soll. Immerhin ist es die Gates-Company, die sich von der Kombination des 64-Bit-Prozessors mit NT 6.0 eine bessere Waffe im Konkurrenzkampf gegen das Unix-Lager verspricht.