Ratgeber Server-Verwaltung

6 Tipps gegen den Server-Wildwuchs

16.08.2011
Von Dirk  Schiller

Tipp 4: Server-Kapazitätsplanung ist erfolgskritisch

Schafften Unternehmen früher neue physikalische Server, müssen sie in der neuen Umgebung analysieren, welche Ressourcen ein weiterer virtueller Server benötigt. Bei dieser Kapazitätsplanung helfen Analysewerkzeuge. Auch die Servereinrichtung verändert sich, denn die Virtualisierungstechnik sieht die Schaffung von Templates oder Imagepools vor, aus denen die individuellen Serverinstanzen abgeleitet werden. War die Laufzeitoptimierung bei physikalischen Servern eher unwichtig, weil diese immer Reserven für Lastspitzen hatten, so wird sie nun zum zentralen Aspekt. Denn gering ausgelastete virtuelle Server landen nun zusammen auf einem Host zwecks besserer Hardwareauslastung. Doch der verbleibende Host mit seinen Gästen kann Lastspitzen nur bedingt aufnehmen. Andererseits liefern virtuelle Systeme mit der Livemigration einer VM gänzlich neue Möglichkeiten zur Lastumverteilung.

Um einen Ausfall der Hostserver abzufedern, werden diese geclustert, was traditionelle Disaster-Recovery-Funktionen verändert. Auch in Sachen Backup ändert sich einiges. Denn wenn alle virtuellen Gäste gleichzeitig der Datensicherheit zugeführt würden, wäre der Host oft überlastet. Deshalb müssen Backups verteilt erfolgen. Das Energiemanagement umfasst nun Maßnahmen wie die temporäre Anpassung der Rechenleistung an den aktuellen Bedarf oder die Deaktivierung von Servern.

In virtualisierten Umgebungen ist eine lückenlose Überwachung in Echtzeit möglich. Administratoren können Risiken, die durch die Konzentration zentraler Applikationen auf wenigen physikalischen Servern entstehen, kontrollieren und schwerwiegende Folgen bei Ausfällen verhindern.