Business Apps erhöhen den Nutzen mobiler Geräte

Zeit für eine Mobil-Strategie

02.09.2010
Bisher werden Smartphones und Tablet-PCs noch nicht wirklich in die IKT-Strategie der Unternehmen integriert. Enterprise-Apps nach dem Vorbild von Google, Apple und Co. könnten das ändern und damit den Business-Nutzen dieser teuren Endgeräte drastisch erhöhen.
Quelle: D-32
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Foto: http://www.flickr.com/photos/d-32/3972920466/

Vielleicht ist es für CIOs an der Zeit, sich eine Strategie zu überlegen, wie sie den Nutzen mobiler Endgeräte (Smartphones, Tablet-PCs) für ihre Unternehmen erhöhen können. Schließlich können die Devices viel mehr als nur Telefonieren und E-Mails verschicken.

Welchen Weg Unternehmen dabei einschlagen könnten, machen zurzeit die Appstores von Google, Apple und den verschiedenen Mobilfunk-Providern vor. Sie bieten kleine, meistens sehr leichtgewichtige Anwendungen und Spiele für den Endverbraucher.

Inzwischen gibt es zahlreiche Beispiele dafür, wie Unternehmen diese Apps für die Kommunikation im Geschäft mit ihren Endkunden nutzen, beim mobile Banking etwa. Aber es tauchen auch erste B2B- oder Enterprise-Apps auf - realisiert mit Hilfe von Webservices und Cloud-Plattformen -, die das Zusammenspiel von Backend-IT und Smartphones erleichtern und den Nutzen der mobilen Devices in neue Höhen katapultieren.

Beispiel: Ein mittelständischer Modegroßhändler aus München nutzt eine solche App im Vertrieb. Mit ihr können Vertriebsmitarbeiter in Echtzeit erfahren, wie viele Exemplare eines bestimmten Kleidungsstücks noch an Lager sind. Damit kann er schon im Kundengespräch Stückzahl und Liefertermin verbindlich nennen oder ihm bei mangelnder Verfügbarkeit eine Alternative anbieten. Die abverkaufte Stückzahl wird ebenfalls über die App an das zentrale Backend-System geleitet und dort direkt verarbeitet, sodass jederzeit jedem Vertriebsmitarbeiter der aktuelle Warenbestand zur Verfügung steht. Die App wird als eine Art Webservice über eine Cloud-Plattform (in diesem Fall Microsoft Azure) zur Verfügung gestellt und ist mit der entsprechenden Enterprise-Lösung verbunden. Andere Vertriebs-Apps nutzen bereits die Kameras von Smartphones, um Barcodes von Produkten zu fotografieren, die nachbestellt werden müssen. Diese Apps lassen sich nicht nur von Smartphones nutzen, sondern auch von Tablet-PCs ala iPad, die im B2B-Bereich bisher hauptsächlich zu Präsentationszwecken eingesetzt werden. Wenn es über B2B-Apps möglich gemacht würde, auf einem Tablet-PC nicht nur zu präsentieren, sondern auch Abschlüsse bis ins IT-Backend verbindlich zu realisieren, würde aus einem nur coolen Produkt ein wirklich sinnvolles Enterprise-Tool, das das Business direkt unterstützt. Mit solchen und ähnlichen mobilen Enterprise-Apps ließe sich die Investition in leistungsstarke mobile Devices viel besser rechtfertigen als bisher. Mutieren sie doch damit vom teuren Spielzeug für Manager zum umsatzbringenden Enterprise-Tool.

Weitere Analysen und Meinungsbeiträge finden Sie im Blog des Autors unter www.wittes-welt.eu.