Ratgeber Mobile Sicherheit

Wie Android sicher wird

04.06.2012
Von  und
Thomas Bär, der seit Ende der neunziger Jahre in der IT tätig ist, bringt weit reichende Erfahrungen bei der Einführung und Umsetzung von IT-Prozessen im Gesundheitswesen mit. Dieses in der Praxis gewonnene Wissen hat er seit Anfang 2000 in zahlreichen Publikationen als Fachjournalist in einer großen Zahl von Artikeln umgesetzt. Er lebt und arbeitet in Günzburg.
Frank-Michael Schlede arbeitet seit den achtziger Jahren in der IT und ist seit 1990 als Trainer und Fachjournalist tätig. Nach unterschiedlichen Tätigkeiten als Redakteur und Chefredakteur in verschiedenen Verlagen arbeitet er seit Ende 2009 als freier IT-Journalist für verschiedene Online- und Print-Publikationen. Er lebt und arbeitet in Pfaffenhofen an der Ilm.

Mehr Möglichkeiten: Lookout Mobile Security

Die Lookout-Software Security & Antivirus bei der Installation: Die Lösung wurde sehr gut lokalisiert und erläutert dem Anwender die einzelnen Schritte.
Die Lookout-Software Security & Antivirus bei der Installation: Die Lösung wurde sehr gut lokalisiert und erläutert dem Anwender die einzelnen Schritte.
Foto: Thomas Bär / Frank-Michael Schlede

Der bereits erwähnte Hersteller Lookout, der sich auf die Sicherheit mobiler Systeme spezialisiert hat, bietet seit Dezember 2011 ebenfalls eine deutschsprachige Version seiner Sicherheitslösung an. Neben dieser mehr traditionellen Sicherheitslösung (Lookout Security & Antivirus) bietet der Hersteller weitere Apps an, die helfen sollen, die Sicherheit auf Android-Smartphones zu erhöhen:

  • Carrier IQ-Detektor: Vor nicht allzu langer Zeit haben Sicherheitsfachleute festgestellt, dass einige mobile Geräte vorinstallierte Software der Firma Carrier IQ installiert haben, die durchaus als Root-Kit zu mindestens aber als Spionage-Software bezeichnet werden kann. Diese Lösung zeigt allerdings nur an, ob die Software oder Teile von ihr auf dem Android-Gerät vorhanden sind - das Entfernen muss der Anwender dann selbst bewältigen.

  • Ad Network Detector: Untersucht das Telefon oder Tablet darauf, ob eines der bekannten Netzwerke für Anzeigen (Ad Networks) auf seinem Android-Gerät aktiv ist. Die App zeigt dem Anwender auch an, welche seiner Apps auf dem Gerät die Verbindung zu diesem Netzwerk aufbaut.

  • Mobile Threat Tracker: Eine visuell sehr ansprechende App, die über den jeweils aktuellen Stand der mobilen Bedrohungen informiert: Dieses Tool hilft zwar nicht, wenn ein Android-Gerät bereits befallen ist, dient aber sicher der Aufklärung und kann dem interessierten Anwender nützliche Hinweise geben.

Für Otto-Normal-Anwender...

Für die meisten Anwender dürfte aber die "normale" Security- und Antivirus-Lösung des Herstellers die interessanteste Anwendung sein. Ganz ähnlich anderen Anbietern bietet auch Lookout dem Android-User eine kostenlose und eine deutlich erweiterte und kostenpflichtige Premium-Version dieser App an. Aber auch die Freeware kann schon mit vielen Sicherheitsfunktionen punkten:

  • Schutz vor Spyware und Malware. Die Software prüft nach der Installation alle Apps auf dem Telefon und scannt automatisch jede neu hinzu kommende App auf entsprechende Bedrohungen;

  • Backup-Möglichkeit: Die Daten auf dem Smartphone können nach einem Zeitplan automatisch oder auch direkt "per Hand" auf die Seite des Herstellers gesichert. Erst mit der kostenpflichtigen Premium-Version funktioniert das auch für Bilder und die Anrufhistorie - was sehr praktisch bei der Einrichtung eines neuen Systems ist;

  • Geräteortung: Mit Hilfe dieser Funktion kann das Gerät über den Account beim Hersteller (den der Anwender anlegen muss) im Zweifelsfall wieder aufgespürt werden. Mit der Premium-Version kommen hier Features hinzu, die dem Anwender das Sperren des Geräts und das Löschen von Daten aus der Ferne ermöglichen.

... und für Fortgeschrittene

Weiterhin bietet nur die Premium-Version zwei weitere Features, die als "App-Berater" und "Sicher surfen" bezeichnet werden. Während sich die Funktion "Sicher surfen" vor Phishing und Malware in Links oder bei Surfen mit dem Web-Browser schützen soll, zeigt der App-Berater sehr genau, welche Apps auf dem Telefon beispielsweise den Standort nachverfolgen oder auf die persönlichen Daten zugreifen.

Mit Hilfe der Anwendung Mobile Threat Tracker wird dem Anwender sehr eindringlich die aktuelle Bedrohungslage visualisiert.
Mit Hilfe der Anwendung Mobile Threat Tracker wird dem Anwender sehr eindringlich die aktuelle Bedrohungslage visualisiert.
Foto: Thomas Bär / Frank-Michael Schlede

Schon die freie Version dieser Software bietet dem Anwender eine ganze Menge Schutz: Im Gegensatz zur Lösung von Avast oder der Security-Lösung von Kaspersky, die wir auf einem älteren Android-Systeme einsetzten, bemerkte diese Lösung den EICAR-Test-String auf der SD-Karte aber nicht. Auch hier kann man sicher einwenden, dass diese Art von Viren sowieso nicht gefährlich sind für Android-Systeme; trotzdem bleibt ein ungutes Gefühl, wenn diese einfache Textdatei - die der Anwender in der Regel nur mit großer Mühe an den Standard-Schutzprogrammen auf einem PC vorbeibringt - so völlig ignoriert wird.