IDC: Zahlen und Prognose zum europäischen PC-Markt

22.01.2007
Die weiterhin sehr starke Nachfrage nach Notebooks gleicht den eher schwachen Markt für Desktops mehr als aus.

Das Weihnachtsgeschäft 2006 hat nach krassen Einbrüchen in der ersten Jahreshälfte den PC-Herstellern und -Händlern noch einmal das Jahr gerettet. Es gingen nach Angaben von IDC im vierten Quartal 2006 sogar mehr PCs über die Ladentische als in den Vergleichszeiträumen der Vorjahre. Sinkende Arbeitslosigkeit und zunehmender Optimismus machen sich bemerkbar. In Westeuropa fanden in den drei Schlussmonaten des letzten Jahres 13,6 Millionen Desktops und elf Millionen Notebooks ihre Kunden. Westeuropas absatzstärkste Märkte sind mit jeweils rund drei Millionen Einheiten Großbritannien, Deutschland und Frankreich, mit deutlichem Abstand vor Italien und Spanien (je rund 1,7 Millionen). Auf das Konto des iberischen Wirtschaftswunders geht mit fast 17 Prozent allerdings das größte nationale PC-Wachstum.

Die Notebooks treiben den PC-Markt an. Im Jahresvergleich kauften die Kunden während des Weihnachtsquartals 28,2 Prozent mehr Notebooks, aber auch 0,7 Prozent weniger Desktops. Bei den portablen PCs sind einige Trends zu beobachten, von denen die ersten zwei nichts Neues sind: Bei anhaltendem Preisverfall werden die Geräte immer besser ausgestattet. Außerdem setzen sich Widescreen-Displays und Systeme mit zwei Prozessorkernen durch. In letzterem Punkt gibt Intel den Ton an, AMD holt aber weiter auf.

Unter den Herstellern ist Hewlett-Packard insgesamt die Nummer Eins. Acer hat Dell vom zweiten auf den dritten Platz verwiesen. Das stagnierende Absatzvolumen von Dell geht auf geringere Desktop-Umsätze zurück, die eine Zunahme des Notebook-Geschäfts nicht ausgleichen konnte, weil auch dieses unter dem Marktdurchschnitt lag. HP besetzt den Spitzenplatz bei Notebooks und den zweiten Platz bei Desktops, hier nach einem Wachstum um beeindruckende 62 Prozent. Der Shooting-Star Acer hat sowohl bei Desktops als auch bei Notebooks überdurchschnittlich zugelegt.

Für 2007 sagen die IDC-Analysten Quartal für Quartal bessere Zahlen als in den Vergleichzeiträumen 2006 voraus. Notebooks sollen noch stärker als bisher den Vorzug vor Desktops erhalten - vor allem seitens der Privatkäufer. Die sollen es auch sein, welche zuerst (nämlich schon im ersten Halbjahr 2007) sich auf die höheren Leistungsanforderungen von Microsofts Vista-Betriebssystem einstellen. Eine Vista-getriebene Nachfrage seitens der Business-Kunden erwartet IDC nicht in signifikantem Maße. Das Marktsegment Business werde im zweiten Halbjahr auf eine Notwendigkeit zum Ersetzen überalterter Geräte reagieren. (ls)