Infineon und IBM wollen Joint Venture Altis verkaufen

31.08.2007
Käufer des Chipherstellers Altis ist eine Tochter der russischen Holding GIS.

Der Chiphersteller Infineon und der Software-Konzern IBM wollen sich von ihrem Joint Venture Altis Semiconductor trennen. Die Anteile an dem Unternehmen, das an seinem Sitz im französischen Corbeil-Essonnes nahe Paris rund 1.700 Beschäftigte hat, sollten an Advanced Electronic Systems (AES) abgegeben werden, teilte Infineon am Donnerstagabend in München mit. Die Details der Vereinbarung, die unter anderem noch der Zustimmung der zuständigen Behörden unterliege, wurden nicht bekannt. AES ist eine Schweizer Tochter der russischen Holding Global Information Services (GIS).

Infineon hatte nach Angaben eines Unternehmenssprechers schon vor einiger Zeit angekündigt, dass man 2009 aus dem Joint Venture aussteigen wolle. Der Schritt sei Teil der Fertigungs-Strategie und der Konzentration auf das Logik-Geschäft, sagte der Sprecher. Das Joint Venture Altis besteht seit 1999 und stellt vor allem Halbleiter-Komponenten für die Kommunikation, für Automobilzulieferer und Sicherheitsanwendungen her. Das Altis-Management sei in die Suche nach einem Käufer eingebunden gewesen, hieß es.

AES werde sowohl die Technologie als auch den Standort von Altis übernehmen und habe zugesichert, die industriellen Aktivitäten fortzuführen, hieß es. Dem Unternehmen sollten auch Schlüsseltechnologien zugänglich gemacht werden, die Altis künftig nutzen könne. Unter anderem plane AES auch die Eröffnung eines Halbleiter-Entwicklungszentrums am Standort von Altis. "Wir sehen diese Übernahme als einen natürlichen Schritt der Internationalisierung des High-Tech-Geschäfts", erklärte GIS-Verwaltungsratsmitglied Alexander Kalinin. (dpa/ajf)