Verkauf des Palm Pre gestartet

O2 sieht Ende von Langzeitverträgen in Deutschland

13.10.2009
Der Netzbetreiber O2 sieht langjährige Mobilfunkverträge und Ein-Euro-Handys in Deutschland vor dem Aus.
O2 verzichtet seit einigen Monate auf Handy-Subventionierung und Vertragsbindung.
O2 verzichtet seit einigen Monate auf Handy-Subventionierung und Vertragsbindung.
Foto: Telefonica o2

"Ich gehe davon aus, dass die Vertragsbindung und die Subventionierung der Handys vor dem Ende stehen", sagte O2-Deutschlandchef Rene Schuster im Gespräch mit der Tageszeitung "Welt" (Dienstagausgabe). Der kleinste Wettbewerber auf dem deutschen Markt hatte vor einigen Monaten selbst sowohl die Subventionierung von Handys als auch die Vertragsbindung aufgegeben und sieht dies als positiven Schritt. "Wir hätten uns diesen Erfolg nicht träumen lassen", sagte Schuster. "30 bis 40 Prozent der neuen O2-Kunden hätten wir sonst wohl nicht gewonnen."

Die Telefonica-Tochter O2 wachse deutlich schneller als der Markt und habe zuletzt mit mehr als 400.000 Neukunden mit Abstand die meisten Kunden gewonnen, erklärte der Manager zudem. Nun erwartet Schuster, dass auch alle anderen Netzbetreiber ihre Modelle anpassen. "Sie wären verrückt, es nicht zu tun", sagte er. "Das wird das Modell der Zukunft in Deutschland sein: Keine Vertragsbindung, keine Subventionierung."

Schuster hatte kurz nach seinem Start an der Spitze des Netzbetreibers angekündigt, zu den Marktführern aufsteigen zu wollen. Einen Zeitpunkt dafür nannte er nicht. "Wir sind zügig auf dem Weg zum sicheren Platz drei", sagte er dem Blatt. "Falls E-Plus sein Netz nicht für den schnellen Datentransport ausbaut, wird es noch schneller gehen." (dpa/tc)

Mit Palm Pre gegen T-Mobile und das iPhone

O2 hat den Verkauf des neuen Smartphones Palm Pre (Testbericht) gestartet. Mit dem Spitzenmodell des Taschen-Computerspezialisten Palm will O2 dem iPhone von Apple, aber auch anderen Smartphone-Anbietern Konkurrenz machen. Im Gegensatz zum iPhone bei T-Mobile kann der Palm Pre bei O2 ohne Mobilfunkvertrag gekauft werden.

Der Palm Pre war von einem Team um den ehemaligen Apple-Manager Jon Rubinstein entwickelt worden. Rubinstein hatte bei Apple 1997 die Entwicklung des iMac verantwortet und war dann bis 2006 für das Geschäft mit dem Musikplayer iPod zuständig. Palm galt vor der Vorstellung des Pre im Januar 2009 als angeschlagen, da die Geschäfte mit älteren Modellreihen schlecht liefen.