Mobilfunk-Gipfel

Endlich simsen und telefonieren auf dem Mount Everest

24.04.2009
Bergsteiger sollen künftig auf dem Mount Everest dauerhaft Handy-Empfang haben. Die Antennen stehen allerdings nicht oben auf der Spitze, sondern um den Berg herum.

Den höchsten Berg der Erde können Bergsteiger demnächst mit dem Handy bezwingen. China Mobile hatte bereits zur Olympiade 2008 für kurze Zeit eine Mobilfunkzelle auf dem Mount Everest errichtet, damit die Fackelträger aus 8.848 Metern Höhe telefonieren konnten. Jetzt soll die Mobilfunkversorgung zu einer dauernden Einrichtung werden. Der größte Telekommunikationsanbieter von Nepal, Nepal Telecom (NT), wird ein Netz für GSM und den 3G-Standard CDMA errichten, berichtet die Nachrichten-Website Myrepublica.com aus Kathmandu.

Nepal Telecom will ein Mobilfunknetz über den Mount Everest spannen.
Nepal Telecom will ein Mobilfunknetz über den Mount Everest spannen.

Ab Mitte Juni 2009 sollen die ersten Nutzer telefonieren können, sagte der Chef der NT-Satellitenabteilung, Anoop Ranjan Bhattarai, im Interview mit Myrepublica.com. Sein Unternehmen möchte eine Alternative zu den teuren Satelliten-Telefonen von Firmen wie Thuraya bieten, auf die sich Bergsteiger bisher verlassen müssen. NT bringt seine Mobilfunkversorgung auf das Dach der Welt, indem sie Satellitenantennen in Gorak Shep auf 5.160 Metern Höhe errichten, die an das Handynetz angeschlossen werden.

NT hat bereits an sieben anderen Standorten um den Mount Everest solche Antennen errichtet. Gemeinsam sollen sie 3.000 Handytelefonate gleichzeitig bewältigen können. Wenn die Nachfrage noch stärker ist, werden weitere Antennen aufgebaut, sagt Bhattarai. NT hat 2,8 Millionen Mobilfunkkunden, das entspricht 60 Prozent der Handynutzer in Nepal. Den ersten Anruf mit einem Mobiltelefon vom Gipfel des Mount Everest machte der Brite Rod Baber am 21. Mai 2007. Bei Minus 30 Grad und ohne Sauerstoffmaske blieb ihm kaum Luft zum Telefonieren mit seinem Motorola RIZR Z8.

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