Cap Gemini ermittelt

Die Tops und Flops der Anwender

19.02.2010
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Web-2.0-Themen als Schlusslichter

Drei von fünf der am unwichtigsten beurteilten IT-Themen drehen sich in diesem Jahr um Web-2.0-Werkzeuge für die Kommunikation mit externen Zielgruppen. Konkret handelt es sich um Social-Networking-Tools, öffentliche Blogs und Microblogging. Zwar messen ihnen die Befragen "insgesamt" durchaus Bedeutung bei, für das jeweilige Unternehmen gelten sie jedoch als irrelevant.

Capgemini erklärt das unter anderem damit, dass die Tools unter Hype-Verdacht stünden. Viele Unternehmen erwarteten, dass sich die Aufregung von selbst wieder lege - und warten deshalb erst einmal ab. Allerdings betrachteten die IT-Verantwortlichen Web 2.0 nicht durch die Bank als Spielerei. Kundenplattformen zur Produktverbesserung und Foren, die ein direktes Feedback ermöglichen, halten sie durchaus für wichtig. Auch das "Crowdsourcing" gewinnt an Bedeutung.

Offshoring ist passé

Als einen weiteren Flop des Jahres hat Capgemini das Offshoring des Application-Managements ausgemacht. Dieses Ergebnis erscheine angesichts fehlender Personalressourcen und hohem Kostendruck "paradox", doch scheuten die Verantwortlichen die direkte Zusammenarbeit mit Anbietern außerhalb Europas - wegen der Zeitverschiebung, der Sprachbarrieren und der kulturellen Unterschiede. Aus diesem Grund beauftragen sie lieber einen Outsourcing-Partner im eigenen Land, der alle anderen Dienstleister steuere. Das sei zwar etwas teurer, berge dafür aber deutlich weniger Risiken.

Google Apps gilt als Hype

Mit extern bereit gestellten Applikationen wie Google Apps können die IT-Chefs in der Praxis noch nichts anfangen, so die Studienergebnisse. Zwar biete die Google-Lösung Funktionen wie Zusammenarbeit in Echtzeit, die anderen Office-Paketen fehlten, das aber das sei noch kein Grund, die derzeit genutzten Anwendungen auszutauschen, deren Lizenzen ja bereits bezahlt seien. Zudem gebe es Bedenken in Sachen Datenschutz.

Web-2.0-Themen sind für deutsche Führungskräfte eher unwichtig.
Web-2.0-Themen sind für deutsche Führungskräfte eher unwichtig.
Foto: CapGemini 2010