CTO

Gunter "Wild" Dueck verlässt IBM Deutschland

09.08.2011
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Professor Gunter Dueck geht zu Ende August bei der IBM in Pension, um ein neues Leben als unter anderem Schriftsteller, Speaker und Business Angel (war er das nicht eh schon alles?) zu beginnen.
Einfach ein kluger Kopf: Gunter Dueck
Einfach ein kluger Kopf: Gunter Dueck
Foto: Gunter Dueck via Google+

Das gab Dueck, bei Twitter als @wilddueck unterwegs, über seinen Newsletter "Daily Dueck" bekannt. Darin schreibt er:

"Liebe Daily Dueck LeserInnen,

diese Mail sieht anders aus, mein Leben ist nun an einem Scheidepunkt angelangt. Ich werde 60 Jahre alt. Bald. Es ist nicht aufzuhalten. Ich habe in Tabellen nachgeschaut, wie lange ich noch leben werde. Ich bekomme x Jahre statistische Erwartung dazu, weil ich evangelisch bin, dann noch bestimmt je immer 5 Jahre dazu, weil ich verheiratet bin, Kinder habe, vom Bauernhof stamme, Mathematiker bin, Philosoph bin und so weiter. Es ist als ziemlich sicher, dass ich 100 werde und deshalb noch 40 Jahre zu arbeiten habe. Ich stehe also ziemlich in der Mitte meines Arbeitslebens und habe bei IBM die Möglichkeit in Anspruch genommen, die Pension zu beantragen. Mit diesem Rückhalt starte ich ab 1.9. 2011 ein neues Leben als Schriftsteller, Speaker, BusinessAngel - na, genau steht es noch nicht fest, weil ich noch so jung bin.

Sie werden dann bald eine veränderte Homepage sehen und IBM in liebevoll rückblickender Vergangenheitsform. Meine Reden werden genauso viel Geld kosten wie vorher, aber nur einen anderen Rechnungssteller haben, von Eve Bazata von www.redner.de. Ich selbst fürchte mich ein bisschen vor den Umsatzsteuern und den Steuervorauszahlungen, vor den Rednerverträgen etc. Das neue Leben beginnt gleich mit vielen, vielen kleinen Tücken, sage ich Ihnen. IBM ist ja nicht mehr da! Das Allerschwerste ist die Frage, wie ich an Sie weiter den Newsletter schreibe, wo Sie alle im Verteiler fast 10.000 Personen umfassen. Keine Ahnung, wie so eine Massenmail ohne IBM geht. Da hat mir IBM netterweise eine neue ID als Externer genehmigt, die ich demnächst nur für den Newsletter benutze, Sie sollten diese Mail-Adresse dann nicht unbedingt zum Antworten nutzen. Unten meine neuen Koordinaten.

Seit einigen DDs nutze ich auch die Seite Omnisophie auf Facebook zum Publizieren der DD-Links, seit sechs Wochen bin ich "Gunter Dueck" auf Google. Google mag es nicht, wenn man sich unter Decknamen einloggt, zum Beispiel als "Sir Gaga", wenn man nur Politi...na, Sie wissen schon. Viele große Blogger schreiben schon lange unter Pseudonym und toben nun, dass sie ihren unbekannten Namen statt eines berühmten Pseudonyms benutzen sollen. Und nun kommt unser Innenminister und will auch so etwas! Aus diesem Umkreis kommt das heutige DD: http://www.omnisophie.com/day_147.html und als pdf: http://www.omnisophie.com/downloads/DD147-Anonym-Transparent.pdf.

Bei Google+ geht es immer noch hoch her, da wird auch richtig über die DDs diskutiert. Dort folgen mir inzwischen 4050 Personen, sind Sie das? Viele finden Google+ besser als diese Mails. Also versuchen Sie Google+ und "circlen" Sie mich, fertig. Viele fragen aber auch, ob Sie nur die DDs als RSS beziehen können, das geht schon lange, aber dann bei http://www.scilogs.de/wblogs/blog/wild-dueck-blog.

So, das nächste DD kommt noch einmal von IBM, dann immer mit der neuen Signatur von der neuen Ein-Zweck-IBM-Adresse. Kann sein, dass ich demnächst mal eine Testmail sende. Muss wohl mal sein, Entschuldigung!

Wie sagt Ihr Chef doch immer bei einer Reorganisation? "Alles ändert sich, kein Stein bleibt auf dem anderen, aber für Sie ändert sich nichts." Das stimmt für Sie jetzt ungefähr, und für mich? Mal sehen, wie mein Leben jetzt wird! Vormerken: Bald kommt das neue Buch heraus! "Professionelle Intelligenz". Ich schreibe dazu demnächst etwas auf omnisophie.com, muss eh viel ändern.

Herzliche Grüße, Gunter Dueck"

Der IBM wird Dueck gewiss abgehen; über seine Nachfolge als CTO werden wir zu gegebener Zeit berichten. Dem Rest der Welt bleibt er ja glücklicherweise erhalten. Wir wünschen alles Gute für die Zukunft - und vielleicht werden es ja auch mehr als 40 Jahre, siehe Johannes Heesters (naja) oder Ocsar Niemeyer (jawoll!).