Mit der Trennung zieht eBay einen Schlussstrich unter eine milliardenschwere Fehlinvestition. Mit der Skype-Software können Nutzer via Internet untereinander kostenlos telefonieren sowie vergleichsweise günstig in Fest- und Mobilfunknetze.
Skype habe nur begrenzte Synergien mit dem übrigen Konzern, sagte eBay-Chef John Donahoe einer Mitteilung vom Dienstagabend (Ortszeit) zufolge. Die Auktions- und Handelsplattform hatte Skype im Jahr 2005 für 2,6 Milliarden Dollar den beiden skandinavischen Gründern abgekauft, der Endpreis kletterte später durch Boni sogar über drei Milliarden Dollar.
Nutzerzahlen
Die Nutzerzahlen stiegen seither zwar rasant auf heute weltweit 405 Millionen, finanziell blieb Skype aber hinter den Erwartungen zurück. So musste eBay Milliardenabschreibungen vornehmen. Zu seinem Amtsantritt vor einem Jahr stellte Donahoe Skype auf den Prüftstand.
Die Skype-Gründer Niklas Zennström und Janus Friis wollten eben erst laut US-Medien ihre Firma zurückkaufen. Doch ihr gemeinsam mit Beteiligungsfirmen abgegebenes Milliardengebot sei eBay zu niedrig gewesen, hieß es.
Kampf gegen die Wirtschaftskrise
Im vergangenen Jahr erzielte Skype einen Umsatz von 551 Millionen Dollar (416 Millionen Euro). Damit erzielte die Kommunikations-Sparte zwar ein Plus von 44 Prozent, stellte aber gerade mal sechs Prozent der gesamten Konzernerlöse von eBay. Zum Ergebnis unter dem Strich gibt es keine Angaben.
eBay kämpft selbst mit der Wirtschaftskrise, hausgemachten Problemen und wachsender Konkurrenz etwa durch den weltgrößten Online-Händler Amazon.com. Künftig will sich der Konzern laut Donahoe auf zwei Standbeine konzentrieren: das Internet-Marktplatzgeschäft und Online-Bezahldienste (PayPal). Gerade erst verkaufte eBay daher auch die Empfehlungs-Website StumbleUpon.
Mit der Deutschen Telekom liegt Skype derzeit im Streit, weil deren Mobilfunktochter T-Mobile die Software für das iPhone-Handy von Apple wegen möglicher Überlastung ihres Netzes sperren könnte. In der Branche wird als eigentlicher Grund vermutet, dass die Nutzer die teuren Mobilfunkgebühren teilweise umgehen könnten. (dpa/tc)