Auslagerung der Produktion

AMD will Produktionslizenzen von Intel behalten

16.10.2008
Der Computerchip-Hersteller Advanced Micro Devices (AMD) und sein neues Tochter-Unternehmen The Foundry Company wollen einem Zeitungsbericht zufolge Produktionslizenzen des Konkurrenten Intel behalten.

AMD-Vice-President Harry Wollin habe sich auf Anfrage "fest überzeugt" gezeigt, heißt es in einem Bericht der "Dresdner Neueste Nachrichten" (Donnerstag). "Bei der Gründung der Foundry Company haben wir den Rahmen des Abkommens strikt beachtet", sagte Wollin. AMD will sich mit dem jüngst verkündeten Firmenumbau eine neue Perspektive geben. Dabei investiert die Advanced Technology Investment Company (ATIC) aus Abu Dhabi mindestens sechs Milliarden Dollar.

AMD in Dresden
AMD in Dresden
Foto: AMD

Laut Zeitung gilt der Vertrag, der die Lizenznutzung regelt, auch für Töchterfirmen, soweit AMD an diesen mindestens die Hälfte der Anteile oder die Hälfte der Kontrollrechte hat. AMD behalte zwar im Zuge des Firmenumbaus nur 44,4 Prozent des Eigentums an den Dresdner Fabriken - den Rest übernehme ATIC -, habe sich aber 50 Prozent der Direktorenposten und damit der Kontrollrechte reserviert.

Vor einer Woche hatte der weltgrößte Chiphersteller Intel eine Prüfung angekündigt, ob die AMD-Pläne gegen gemeinsame Lizenzabkommen verstießen. Konkret geht es um sogenannte x86-Chips, die das Herz eines jeden PC bilden. Eine sogenannte Cross-Licence-Vereinbarung ermöglicht beiden Unternehmen, Patente des jeweiligen Konkurrenten zu nutzen. Intel-Prozessoren stecken in rund vier Fünftel aller Computer weltweit. Auf AMD entfällt der größte Teil des Restes. (dpa/tc)