Mittelstand

Zugangs-Management darf nicht teuer sein

26.06.2008
Von Nicolas Zeitler
Mittelständische Firmen legen zunehmend Wert auf Zugangs- und Identitäts-Management (IAM). Doch die Lösungen vieler Anbieter sind auf Großunternehmen zugeschnitten. Für den Mittelstand sind sie zu teuer und die Implementierung dauert zu lange, hat der Anbieter Econet in einer Umfrage festgestellt.

Viele mittelständische Unternehmen wollen Zugriffsberechtigungen sicher verwalten.
Die standardisierte und automatisierte Versorgung mit Diensten wie die Vergabe von Zugriffsrechten auf Dateien oder das Einrichten von Mail-Konten sollen Zeit und Gels sparen sowie mehr Sicherheit bieten. Das Provisioning, das Bereitstellen von Diensten und Anwendungen, automatisiert viele Abläufe und führt oft zu mehr Effizienz.

Zu teuer und zu viel Aufwand sei der Einsatz von IAM-Systemen, ktitisieren viele Mittelständler. 75 Prozent der von Econet Befragten wünschen sich Provisioning-Lösungen, die vor allem schnell einsatzfähig sind und möglichst gebrauchsfertig geliefert werden. Aufwand und Kosten sollten eines Provisioning-Projekts sollten sich von vornherein kalkulieren lassen.

Die Hälfte der Mittelständler gab an, dass eine IAM-Lösung sich an bestehende Systeme anbinden lassen sollte - vor allem an ERP-Lösungen, aber auch an Enterprise Service Bus, Unix, Lotus Notes und RACF. 80 Prozent wünschen sich, dass sie kompatibel zu Microsoft-Produkten ist. Wichtig ist den Befragten zudem, dass IAM-Programme skalierbar sind und sich um zusätzliche Funktionen erweitern lassen.

Das Einhalten rechtlicher Vorgaben und von Sicherheitsrichtlinien ist für die Befragten einer der Hauptgründe, eine Provisioning-Lösung einzuführen. Mehr als 80 Prozent gaben dies an. IAM-Lösungen sollen den Missbrauch vertraulicher Daten verhindern und gewährleisten, dass Mitarbeiter nur die ihnen zustehenden Zugriffsrechte erhalten. Eine weitere, für die Firmenvertreter wichtige Funktion ist, dass mithilfe von IAM-Lösungen Benutzerkonten nach dem Ausscheiden eines Mitarbeiters automatisch gelöscht werden.

Kosten senken durch transparente Strukturen

Zwei von drei Befragten gaben außerdem an, dass sie durch ein systematisches Management von Zugangsrechten und Identitäten die Berechtigungsstrukturen im Unternehmen transparenter machen wollen. Jeder Zweite will durch Standardisierung und Automatisierung der IT-Dienste die Fehlerquote verringern und Prozesse damit sicherer machen. Die Mitarbeiter an den Help-Desks will fast jeder Dritte entlasten. Das soll Betriebskosten senken oder freie Ressourcen für andere Aufgaben schaffen.

Ein Viertel der Unternehmen erhofft sich eine gesteigerte Effizienz, jeder Fünfte eine verbesserte Datenqualität und 15 Prozent ein erweitertes Service-Angebot.

Das auf Provisioning und Prozessoptimierung im IAM spezialisierte Unternehmen Econet hat für die Umfrage "Identity- und Access-Management" auf der diesjährigen Cebit die Vertreter von 95 mittelständischen Unternehmen befragt. 90 Prozent davon haben ihren Sitz in Deutschland, die übrigen kommen aus Österreich, der Schweiz, Luxemburg, der Ukraine, Rumänien und Dänemark. Je ein Drittel der Unternehmen gehört zur Finanz- und Healthcare-Branche, auch Automobilzulieferer und IT-Dienstleister waren unter den Befragten.