ADT-Frühjahrstagung: Nachwuchs und Fördermaßnahmen im Rampenlicht

Gründer-Misere: "Junge Unternehmen leiden besonders unter der Bürokratie"

21.04.2008
Von pte pte
Gründer und Forscher zu vernetzen, ist nicht leicht. Richtig schwer wird es, wenn die Bürokratie den Startups auch noch Knüppel zwischen die Beine wirft.

Der ADT Bundesverband Deutscher Innovations-, Technologie- und Gründerzentren e.V. hat auf seiner Frühjahrstagung die Situation des Gründernachwuchses und die Vernetzung mit Forschungseinrichtungen unter die Lupe genommen. "Junge Unternehmen leiden besonders unter der Regelungsflut", kritisiert Herbert Hoffmann, Vizepräsident des ADT-Bundesverbands und Chef der Technologiefabrik Karlsruhe gegenüber pressetext. Auch die neueren Änderungen der steuerlichen Gesetzgebung würden oft Großunternehmen mehr als Kleinunternehmen nutzen. "Die steuerlichen Vorschriften müssten stark vereinfacht werden, um jungen Unternehmen mehr Freiraum und Entwicklungsmöglichkeiten zu geben", appelliert Hoffmann an die zuständigen Politiker.

Hauptthema der Frühjahrstagung war die Zusammenarbeit zwischen Innovationszentren und Bildungseinrichtungen. "Dadurch können Innovationszentren dafür sorgen, dass auch junge Unternehmen geeigneten Nachwuchs bekommen", wie Hoffmann erklärt. Aufgrund der derzeitigen konjunkturellen Lage sei dies schwieriger geworden, weil Hochschulabsolventen eher bei großen Unternehmen unterkämen. Darüber hinaus nahmen die Kongress-Teilnehmer die Zusammenarbeit zwischen Innovationszentren und Forschungseinrichtungen ins Visier. "Besondere Sorge macht dem Bundesverband die Tatsache, dass es eine Reihe von Zentren in Deutschland gibt, die keine direkte Verbindung zu Hochschulen oder Forschungseinrichtungen haben", sagt Hoffmann.

Zukunftspotenziale für junge Unternehmen sieht Hoffmann vor allem darin, dass die globale Welt sich wirtschaftlich immer mehr vernetzt und dadurch nicht nur Konkurrenz aus dem Ausland erwächst, sondern auch Chancen auf neue Märkte entstehen. "Zwar scheint eine gewisse Sättigung bei der Anzahl der Zentren zu geben", so Hoffmann. Es habe sich aber gezeigt, dass Zentren sehr wohl ein Nukleus für die wirtschaftlichen Entwicklungen einer Region sein können. Insgesamt sind im ADT-Bundesverband aktuellen statistischen Erhebungen zufolge rund 160 Zentren organisiert, in denen derzeit über 6.500 Unternehmen mit knapp 50.000 Mitarbeitern ansässig sind.

Der ADT-Bundesverband hat seine Frühjahrstagung in diesem Jahr unter das Thema "Bildungseinrichtungen als Garant für Gründernachwuchs - Zukunftspotenziale für die Zentren erfolgreich nutzen" gestellt. Bei dem Kongress trafen sich rund 100 Teilnehmer. "Damit war dies für uns ein großer Erfolg", so Hoffmann. Der nächste Kongress soll vom 21. - 23. September 2008 in Berlin stattfinden. Dort feiert der Bundesverband ADT dann sein 20-jähriges Bestehen.

Anlässlich der Frühjahrstagung in Karlsruhe hat die Mitgliederversammlung des ADT-Bundesverbandes Deutscher Innovations-, Technologie- und Gründerzentren e.V. zudem Hubertus Ebbers einstimmig zum Vizepräsidenten gewählt, wie es in einer entsprechenden Mitteilung heißt. Gemeinsam mit dem Präsidenten Bertram Dressel und Vizepräsident Herbert Hoffmann soll Ebbers in den nächsten zwei Jahren die Geschicke des Bundesverbandes leiten. Ebenfalls gewählt wurde Ulrich Graumann, Geschäftsführer des Kieler Innovations- und Technologiezentrums, der als neues Mitglied und Sprecher der sogenannten Nordzentren in den Bundesvorstand aufrückte. (pte)