DSAG: Kosten für SAP-Outsourcing im freien Fall

20.09.2006
Schätzungen der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) zufolge sind die Kosten für den externen Betrieb von SAP-Systemen in den vergangenen sechs Jahren um zwei Drittel geschrumpft.

Nach den Worten des DSAG-Vorstandsvorsitzenden Alfons Wahlers könnten SAP-Anwender Kosten sparen, wenn sie den Betrieb ihrer ERP-Lösungen einem Dienstleister überließen. Allerdings würden bislang nur wenige Unternehmen von dieser Möglichkeit Gebrauch machen.

"Der reine Betrieb von SAP-Systemen ist mittlerweile ein Commodity", so Wahlers. Die ERP-Nutzer mieten dabei Hardware-Kapazität, auf der die betriebswirtschaftlichen Systeme laufen, statt diese im eigenen Hause zu betreiben.

Attraktiv sei ein solches Outsourcing schon deshalb, weil die Preise seit Jahren sinken. Pro SAP-Nutzer hätten Anwenderunternehmen im Jahr 2000 noch 60 Euro an den Outsourcer zahlen müssen. Im Jahr 2003 lag die Gebühr im Schnitt noch bei 40 Euro. Mittlerweile müssten Kunden weniger als 20 Euro je User zahlen. Wenn die Dienstleister künftig auch Virtualisierungstechniken verwenden, die eine effizientere Auslastung ihrer Hardware-Ressourcen erlauben, dürften Wahlers zufolge die Kosten noch weiter sinken.

Dennoch nutzten viele SAP-Anwender in Deutschland derartige Outsourcing-Offerten kaum. Firmen geben nach Wahlers Einschätzung heute einen großen Teil ihrer IT-Budgets für Pflege, Betrieb und Wartung von ERP-Lösungen aus. Zumindest die Betriebskosten ließen sich reduzieren.

Im Zuge der Einführung von Service-orientierten Architekturen (SOA) werden nach Überzeugung des DSAG-Chefs Anwender zudem verstärkt dazu übergehen, bestimmte Aufgaben, die heute im ERP-System ablaufen, als Service von Dienstleistern zu beziehen. Ein solches Business Process Outsourcing (BPO) biete sich zum Beispiel für das Cash-Management an. (fn)