Utility Sourcing Service

HP liefert Services nun auch in Modulen

07.12.2007
Spät startet Hewlett-Packard (HP) mit verbrauchsabhängigen und vorkonfigurierten IT-Dienstleistungen. Dafür lockt das Unternehmen mit Flexibilität.
Wie Bausteine sollen sich die Servicemodule kombinieren lassen. Zur CeBIT 2008 sollen alle bislang geplanten Angebote verfügbar sein.
Wie Bausteine sollen sich die Servicemodule kombinieren lassen. Zur CeBIT 2008 sollen alle bislang geplanten Angebote verfügbar sein.

HP bringt peu à peu neue "Utility Sourcing Services" (USS), die insbesondere mittelständischen Anwendern erlauben sollen, IT-Ressourcen nach Bedarf zu beziehen und nach Verbrauch zu bezahlen. Den Anfang haben Servicemodule für das Data-Management und für ERP-Anwendungen gemacht. Sie sind bereits seit längerer Zeit auf dem Markt und werden schon von diversen Anwenderunternehmen genutzt. Dazu zählen etwa der Finanzdienstleister MLP und Vaillant, Hersteller von Heizungs- und Klimaanlagen. Weitere Servicebausteine, etwa für den E-Mail-Verkehr, den Datenbankenbetrieb und das Server-Hosting, sind in Vorbereitung oder gerade an den Start gegangen (siehe Grafik).

Das komplette HP-Angebot im Überblick. Die weiteren Pläne lauten: Ausbau der Archivierungs-Services, dass sie gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Zudem soll das Portfolio um Servicemodule für den Desktop-Betrieb erweitert werden.
Das komplette HP-Angebot im Überblick. Die weiteren Pläne lauten: Ausbau der Archivierungs-Services, dass sie gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Zudem soll das Portfolio um Servicemodule für den Desktop-Betrieb erweitert werden.

"Das ist eine neue Art, Services zu betreiben", sagte Edgar Aschenbrenner, verantwortlich für HPs IT-Dienstleistungsgeschäft in Deutschland. "Außerdem erschließen wir uns mit diesem Angebot ein neues Kundensegment." HP hofft, mittelständische Kunden für die Dienste zu gewinnen. Helfen sollen HP-Partner, die den direkten Draht zu kleineren Anwenderunternehmen haben. Sie sollen als Wiederverkäufer die HP-Dienstleistungen an den Mann bringen. Die Ziele sind vorerst bescheiden. Bislang hat der Anbieter eigenen Angaben zufolge 170 Kunden, die Services im Rahmen dieses verbrauchsabhängigen Preismodells beziehen. Bis Ende Oktober 2008 sollen weitere 50 hinzukommen. "Der Markt ist reif für das Utility-Modell", hofft Aschenbrenner und verweist auf Prognosen von Forrester Research. Starke Nachfrage erwartet der HP-Manager, sobald sich die Angebote etabliert haben.

Ein Preisbeispiel für Storage-Services: Die Klassen A1, A2, B1 usw. kennzeichnen unterschiedliche Verfügbarkeit.
Ein Preisbeispiel für Storage-Services: Die Klassen A1, A2, B1 usw. kennzeichnen unterschiedliche Verfügbarkeit.

Diesbezüglich haben Konkurrenten schon Vorarbeit geleistet. Verbrauchsabhängige Services haben viele IT-Dienstleister im Portfolio, T-Systems berichtet beispielsweise von reger Nachfrage nach den "Dynamic- IT"-Offerten. Den späten Markteintritt möchte HP durch mehr Flexibilität wettmachen. So verlangt HP keine beziehungsweise nur eine geringe Mindestabnahme (das Storage-Paket startet bei zehn Gigabyte). Der IT-Bezug kann jederzeit hoch- und herunterskaliert werden, ohne dass sich Änderungen auf die Stückpreise auswirken. Zur erstmaligen Nutzung ist eine Online-Anmeldung erforderlich. Gezahlt wird aber erst, sobald die ersten Services fließen. Allerdings kostet das Setup Geld, im Falle der Online-Speicherung zum Beispiel 428 Euro.

Preisbeispiel Exchange: Den Mailbox-Betrieb gibt es ab 6,48 Euro.
Preisbeispiel Exchange: Den Mailbox-Betrieb gibt es ab 6,48 Euro.

Mit diesem Bezahlmodell entfallen IT-Fixkosten und Kapitalbindung, da IT-Ressourcen ausschließlich zu variablen Kosten verbrauchsabhängig abgerechnet werden, wirbt HP. Ein Web-Portal erlaubt es den Anwendern den Leistungsverbrauch zu kontrollieren sowie den Service zu steuern. Gezahlt wird beispielsweise pro Mail-Account, Gigabyte Speicherplatz oder Anwender eines ERP-Systems. In den meisten Servicepaketen gibt es keine Mengenrabatte, die Stückpreise variieren nur aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen an die Verfügbarkeit.

Preisbeispiel ERP: Hier hat HP ein nach der User-Zahl abgestuftes Preismodell entworfen.
Preisbeispiel ERP: Hier hat HP ein nach der User-Zahl abgestuftes Preismodell entworfen.

HP schätzt, dass Unternehmen mit den Utility Sourcing Services zwischen 20 und 40 Prozent sparen können. Im Falle eines nicht genannten Großkunden hat der Dienstleister beispielsweise 80.000 Mailboxen auf die eigene Utility-Plattform migriert. 30.000 weitere E-Mail-Accounts des Kunden sind seit Betriebsstart hinzugekommen. Die Kosteneinsparung beziffert Aschenbrenner auf 23 Prozent pro Mailbox. (jha)

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