Plattner hält SAP-Fusion für denkbar

19.05.2006
Der Mitgründer und Großaktionär des führenden europäischen Softwarekonzern SAP, Hasso Plattner, hat eine Fusion oder einen Verkauf des Unternehmens als mögliche Option bezeichnet.

Sollte ein interessantes Angebot eintreffen, wolle der Konzern sein Votum einzig vom wirtschaftlichen Sinn eines solchen Deals abhängig machen, nicht von Sentimentalitäten, sagte Plattner in einem Interview mit der "Financial Times Deutschland". "Da muss man emotionsfrei sein".

Als Vorsitzender des Aufsichtsrats müsse er im Sinne aller SAP-Aktionäre handeln. Plattner selbst hält zwölf Prozent an dem Konzern, der an der Börse laut FTD derzeit rund 51,7 Milliarden Euro wert ist. "Wenn die Aktionäre der Meinung sind, dass eine irgendwie anders geartete Kombination besser ist als die Eigenständigkeit, dann passiert das", so Plattner.

Allzu viele Szenarien für eine Fusion oder Übernahme kann sich Plattner derzeit allerdings nicht vorstellen: "Es gibt doch nur drei potenzielle Käufer: IBM, Microsoft und Google. Mehr sehe ich nicht." Er betonte ausdrücklich, dass sich derzeit mit keinem dieser Unternehmen eine Anbahnung abzeichnet.

IBM ist Technologie- und Beratungspartner von SAP. Angesprochen auf ein mögliches Fusionsszenario mit IBM meinte Plattner lediglich: "Ich will nicht ein Gerücht erfinden, denn es gibt keine Gespräche. Ich will aber auch nicht sagen, dass ich die so wenig mag, dass ich mir das überhaupt nicht vorstellen kann." (dpa/tc)