Welchen CIO bewegte was?


 
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Thomas Ochs, CIO, Villeroy & Boch
Selten habe ich mich über etwas so geärgert wie über die Erhöhung der SAP-Wartungsgebühren durch den Anbieter! Ich habe die Zusammenarbeit mit der SAP immer als eine Art Symbiose betrachtet. Man lebt miteinander, profitiert voneinander und versteht einander. Dieses Vertrauensverhältnis hat die SAP aufgekündigt. So fühlt es sich jedenfalls für mich an. Offenbar hat die SAP den Support als Hebel entdeckt, um in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ihren Gewinn zu steigern. Das machen andere auch so, aber bei der SAP ist diese Analysten-getriebene Profitoptimierung neu. Um eines kurzfristigen Effekts willen werden mal kurz die Daumenschrauben bei denen angezogen, denen man letztlich die herausragende Marktposition verdankt. Das ist ein Schlag ins Gesicht vor allem für uns Mittelständler. Geärgert habe ich mich auch über die Form der Ankündigung. Die 23-prozentige Preissteigerung wird damit begründet, dass die Systemlandschaft komplexer geworden sei. Das ist wohl wahr. Beispielsweise empfinde ich das SOA-Angebot der SAP, also Netweaver, eher als Komplexitätstreiber denn als Vereinfachung und Verringerung der TCO. Und die Erhöhung der Wartungskosten gibt mir Recht. Ich denke derzeit – in Absprache mit dem Vorstand – über eine Änderung unserer Strategie nach: Wollen wir uns wirklich bei unserer Internationalisierung auf einen einzigen Anbieter konzentrieren? Diese Frage erscheint mir derzeit in einem ganz neuen Licht.
 
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