Burroughs setzt Ankündigungszauber fort:

Zwei neue Mainframes locken Einsteiger

02.05.1986

DETROlT (CWN) - Mit der Vorstellung eines neuen Einsteigermodells für ihre Typenreihe V mittelgroßer Mainframes und eines speziell für diese Serie maßgeschneiderten Betriebssystems führte die Burroughs Corporation ihre Serie von Ankündigungen neuer Produkte fort.

Der Hersteller war erst vor kurzem mit einem Großrechner der A-Serie und diversen Mainframe- und Mikrocomputer-Kommunikationsprodukten an die Öffentlichkeit getreten. Die beiden neuen Modelle, Typenbezeichnung V 310, rangieren in der Leistung unterhalb der Mainframes V 340 und V 380, lassen sich aber im Feld zu dieser Klasse aufrüsten.

Das neu angekündigte Betriebssystem heißt MCP/VS 1 und soll das MCPIX-System erweitern, welches bisher auf Serie V und den Mainframes B2000, B3000 und B4000 lief.

Der Rechner V 310- 1 hat Berichten zufolge eine Hauptspeicherkapazität von 5 MB und kann 8 I/O-Prozessoren adressieren, die die Kommunikation mit Peripherieeinheiten wie Drucker und Plattenstationen verwalten. Das größere Modell V 310-2 ist mit 10 MB Hauptspeicher bestückt. Es arbeitet mit der doppelten Anzahl l/O-Prozessoren wie der V 310- 1. Bei beiden Geräten kann die Speicherkapazität bis auf 20 MB ausgebaut werden. Die Obergrenze für die Anzahl der l/O-Prozessoren (Burroughs nennt sie Data-Link-Prozessoren) liegt in jedem Fall bei 32.

Nach Angaben aus dem Hause Burroughs findet bei den V 310 das gleiche l/O-Subsystem Verwendung wie beim V 340. Die Datenrate zwischen Zentraleinheit und Peripherie beträgt dabei acht Megabyte pro Sekunde. Die durch ein Upgrade des V 310 zum V 340 erzielbare Leistungssteigerung soll 50 Prozent betragen; 140 Prozent beträgt die Steigerung bei Ausbau zum V 380. Andere Vergleichswerte oder Nenngrößen hinsichtlich der Rechenleistung gab das Unternehmen nicht bekannt. Aufgrund dieser Angaben schätzen Beobachter den Durchsatz der Maschinen auf ungefähr 0,9 Mips.

Die Preise für den V 310-1 liegen bei 160 000 Dollar, für den 310-2 bei 210 000 Dollar, jeweils bezogen auf die Basisversion. Die ersten Auslieferungen sind für Juli angesetzt.

Wie der Hersteller bekanntgab, unterstützen die neuen Computer die gleichen Peripherieeinheiten wie die gesamte Serie V sowie zwei existierende Low-cost-Einheiten. Bei diesen handelt es sich um das Plattensubsystem MD-4 mit 491 MB Speicherkapazität und einer mittleren Zugriffszeit von 30 Millisekunden und den Halbzoll-Tape-Streamer B9498, dessen Transferrate 40 Kilobyte je Sekunde beträgt.

Das neue Betriebssystem schiebt die bisher geltende Obergrenze für die Speicherverwaltung des MCPX-Systems von bisher 5 Megabyte auf 40 Megabyte hinauf. Anwender des Systems berichten, daß Burroughs ihnen letztes Jahr als Zwischenlösung für die Überwindung dieser 5-MB-Grenze das Programm Quick Disk zur Verfügung gestellt habe. Eine abermals erweiterte Fassung dieses Betriebssystems, MCP/VS Release 2, stellte Burroughs für das dritte Quartal 1987 in Aussicht.