PBX-Hersteller gegen nationale Zwischenlösung:

ZVEI kritisiert ISDN-TK-Kriterien

06.05.1988

MÜNCHEN (cmd) - Das Thema Zulassungsvoraussetzungen für ISDN-TK-Anlagen sorgt von neuem für Zündstoff: Der überwiegende Teil der im ZVEI organisierten Hersteller macht, mit Rückendeckung von VDMA und großen Anwendern, Front gegen die Absicht der Bundespost, hier künftig für die Teilnehmerseite die So-Schnittstelle sowie das nationale DKZN1-Protokoll zwingend vorzuschreiben.

In einem Schreiben machte der ZVEI Ende April nochmals klar, daß er die geplante nationale Zwischenlösung" aus wirtschaftlichen und technischen sowie aus handels- und marktpolitischen Gründen, insbesondere im Hinblick auf die EG-Bemühungen in Sachen ISDN, mehrheitlich ablehnt. Nicht getragen wird diese Verbandsmeinung einzig von den mittelständischen Telefon-Anbietern sowie von der PKI, die sich der Stimme "aus politischen Gründen" enthielt, wie einer der Beteiligten vermutet: Die Nürnberger wollen derzeit als einer der beiden Nebenstellenanlagen-Lieferanten der Bundespost offensichtlich ihren besten Kunden nicht verprellen.

Die Ablehnung verband der ZVEI mit einem Gegenvorschlag, der als Grundlage für die weiteren Gespräche mit der Bundespost am 9. Mai dient: danach soll für die Amtsanschlußseite das 1TR6-Protokoll festgeschrieben werden und für die Nebenstellenseite sei lediglich der Nachweis zu fordern, daß eine ISDN-Telekommunikations-Anlage auch mehrdienstefähig ist.