Zolltarife direkt aus dem Himmel Finanzministerium wuenscht automatische Tarif-Updates

01.12.1995

MUENCHEN (CW) - Ein Elektronischer Zolltarif (EZT) soll den in Papier vorliegenden Deutschen Zolltarif ersetzen. Die zum Teil taeglich anfallenden Aenderungen der Tarife bei den Einfuhrbeschraenkungen koennen in Zukunft von einer Zentrale in Karlsruhe aus elektronisch aktualisiert werden.

Via Satellit sollen die Tarifinformationen an die 500 Zollstellen verteilt werden, berichtet die Dr. Materna GmbH, Dortmund, bei der die Projektverantwortung liegt. Das Bundesministerium fuer Finanzen hoffe darauf, die Arbeitsablaeufe in der Zollverwaltung zu vereinfachen und Fehlerquellen zu reduzieren. Unterlagen in Papierformat werden, soweit zulaessig, durch die DV-gestuetzte Uebermittlung der Zollmeldedaten ersetzt.

Ausserdem ist nach Dr. Materna daran gedacht, das System mit Schnittstellen zu versehen, ueber die sich Firmen, die die Zollbestimmungen ebenfalls benoetigen, per EDI einklinken koennen.

Das Atlas-Projekt (Atlas = Automatisiertes Tarifierungs- und lokales Zollabwicklungssystem), das die Tarifierung und die Zollabwicklung bei der Einfuhr regeln soll, hat eine Laufzeit von 30 Monaten. An der Realisierung sind neben 30 Dr.-Materna- Mitarbeitern etwa 50 Beschaeftigte von den vier Rechenzentren der Bundesfinanzverwaltung beteiligt.

Als Basis der DV-Loesung dient eine Client-Server-Architektur. Auf dem SNI-Server "RM 400" sollen das Betriebssystem "Sinix" und eine Oracle-Datenbank installiert werden, auf den PC-Clients laeuft "Oracle-Forms".