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Yahoo verringert Verlust

17.01.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das US-Internet-Portal Yahoo hat seinen Verlust im vierten Geschäftsquartal reduziert und mit seinem Ergebnis die Erwartungen der Analysten übertroffen. Gleichzeitig gab das Unternehmen den baldigen Rücktritt seines President und COO (Chief Operating Officer) Jeff Mallet bekannt. Der Yahoo-Veteran wird im April aus seinen Ämtern scheiden, um sich künftig mehr um seine Familie sowie andere Geschäftsinteressen kümmern zu können. Die Ankündigung kommt nicht unerwartet: Fach- und Analystenkreise hatten bereits mit diesem Schritt gerechnet, nachdem Mallett bei der Neubesetzung des CEO-Posten (Chief Executive Officer) im vergangenen Jahr übergangen worden war. Das Unternehmen hatte Terry Semel von Warner Brothers geholt.

Im vierten Geschäftsquartal verzeichnete Yahoo einen Nettoverlust von 8,7 Millionen Dollar oder zwei Cent je Aktie. Ohne Berücksichtigung außergewöhnlicher Belastungen verbuchte die Internet-Company einen Gewinn von 16,7 Millionen Dollar oder drei Cent pro Anteilschein und übertraf die Erwartungen der Analysten um zwei Cent. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum hatte Yahoo noch einen Nettoverlust von 97,8 Millionen Dollar oder 17 Cent je Aktie und einen Pro-Forma-Gewinn von 80,2 Millionen Dollar oder 13 Cent pro Anteilschein ausgewiesen.

Der Umsatz sank im abgelaufenen Berichtszeitraum jedoch um 39 Prozent auf 188,9 Millionen Dollar. Als Grund nannte die US-Firma die schleppende Nachfrage im Online-Werbemarkt, der nach wie vor die Haupteinnahmequelle von Yahoo bildet. Allerdings fiel der Umsatz besser aus, als die zuvor veröffentlichten Prognosen von 160 bis 180 Millionen Dollar.

Für das gesamte Geschäftsjahr 2001 meldete Yahoo einen Nettoverlust von 92,8 Millionen Dollar oder 16 Cent je Aktie. Ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen noch einen Profit von 70,8 Millionen Dollar oder zwölf Cent pro Anteilschein verbucht. Die Einnahmen gingen von 1,1 Milliarden Dollar im Jahr 2000 auf 717,4 Millionen Dollar zurück. Damit lag der Umsatz leicht über den erwarteten Einnahmen von 688 bis 708 Millionen Dollar.

Yahoo hat seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr 2002 auf 750 bis 800 Millionen Dollar angehoben. Zuvor war man von 725 bis 785 Millionen Dollar ausgegangen. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda) soll bei 70 bis 100 Millionen Dollar liegen. Im ersten Geschäftsquartal rechnet Yahoo mit Einnahmen von 160 bis 180 Millionen Dollar sowie einem Ebitda von fünf bis 15 Millionen Dollar.

Die Anleger reagierten erfreut auf die nachbörslich veröffentlichten Nachrichten: Das Yahoo-Papier, das im regulären Handel am gestrigen Mittwoch um 8,2 Prozent auf 17,87 Dollar gesunken war, legte nach Börsenschluss wieder um 5,15 Prozent auf 18,79 Dollar zu. (ka)