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WWL Internet AG verliert Chef und Investoren

21.10.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Investoren des Nürnberger Internet-Dienstleisters WWL Internet AG haben ungeachtet ihrer Zusagen vom April 2001 die Finanzierung mit sofortiger Wirkung eingestellt. WWL hat deshalb am heutigen Montag die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt. Ferner trat der Aufsichtsratsvorsitzende, Max Rauch, aus gesundheitlichen Gründen zurück. Der Nachfolger soll vom Amtsgericht eingesetzt werden. Ein entsprechender Antrag ist bereits gestellt.

Die WWL AG geriet seit dem Geschäftsjahr 1999 immer tiefer in die roten Zahlen. Betrug der Jahresfehlbetrag damals knapp drei Millionen Euro, waren es im Geschäftsjahr 2000 schon 23,5 Millionen Euro. In Folge schloss die Gesellschaft Niederlassungen und leitete ein Restrukturierungsprogramm ein. Im Frühjahr 2001 fand WWL mit der XL Venture GmbH, die zu 80 Prozent von der Beisheim Holding Schweiz GmbH finanziert wird, einen neuen Investor. Die Nürnberger Firma rechnete zu diesem Zeitpunkt mit einem Jahresumsatz von 15,3 Millionen Euro. Inzwischen revidierte WWL die Zahlen auf fünf bis sechs Millionen Euro. Die XL Venture GmbH und die Syncotech Invest BV Rotterdam zogen sich jetzt aus dem Geschäft zurück. Derzeit beschäftigt WWL rund 120 Mitarbeiter bundesweit. (km)