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WSJ: Kartellbehörden genehmigen Zusammenschluss von AT&T Wireless und Cingular

05.10.2004

Die Antitrust-Abteilung des US-Justizministeriums und die US-Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) stehen offenbar kurz davor, die 41 Milliarden Dollar schwere Übernahme von AT&T Wireless durch den Konkurrenten Cingular Wireless zu genehmigen. Allerdings werde FCC-Chef Michael Powell als Auflage den Verkauf von Mobilfunkfrequenzspektren oder der kompletten Netzinfrastruktur in bis zu zwölf regionalen Märkten anordnen, wo sich die Services der beiden Fusionspartner überlappen, berichtet das "Wall Street Journal". Mit diesem Schritt sollen die Bedenken wegen einer zu starken Position am Markt entkräftet werden.

Cingular Wireless hatte sich Anfang dieses Jahres in einem zähen Bieterwettstreit um AT&T Wireless gegen den britischen Konkurrenten Vodafone durchgesetzt (Computerwoche.de berichtete). Mit der Fusion entsteht der größte amerikanische Mobilfunkanbieter vor dem bisherigen Branchenprimus Verizon.

Zu den Profiteuren des Deals zählt unter anderem die Telekom-Tochter T-Mobile USA, die zum 1. Januar 2005 für 2,5 Milliarden Dollar die GSM-Infrastruktur von Cingular in Kalifornien und Nevada übernehmen wird. So lösen die beiden Betreiber ihr bisheriges Joint Venture nun auf: Bislang telefonieren T-Mobile-Kunden in Nevada und Kalifornien über das Cingular-Netz, da die Telekom-Tochter in den beiden Bundesstaaten nicht über eine eigene Infrastruktur verfügt. Umgekehrt verhält es sich in New York City, wo Cingular auf das T-Mobile-Netz zurückgreift (Computerwoche.de berichtete).

Im September hatte Cingular außerdem seine Messaging-Sparte Cingular Interactive an eine Investment-Gesellschaft verkauft und einige Mobilfunkaktivitäten mit dem Service-Provider Triton PCS getauscht. AT&T stieß seine Beteiligung an den Betreibern Rogers Wireless (Kanada) und Eurotel Bratislava (Slovakei) ab, letztere wird inzwischen vollständig von der slowakischen Telekom-Tochter Slovak Telecom kontrolliert. (mb)