Web

-

WSJ: Hewlett-Packard vor Unternehmensteilung

02.03.1999
Von Michael Hufelschulte
-

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach Berichten des "Wall Street Journal" steht Hewlett-Packard (HP) möglicherweise vor einer der größten Unternehmensteilungen der Geschichte. Unter Berufung auf gut unterrichtete Kreise aus dem Firmenumfeld berichtet die US-Finanzzeitung, HP plane eine Aufsplittung in mindestens zwei börsennotierte Teilbereiche. Bislang ist allerdings völlig unklar, welche das sein könnten. Bei HP heißt es dazu nur: "Kein Kommentar".

Nachdem HP noch zu Beginn der 90er Jahre als eines der heißesten Technologieunternehmen gehandelt wurde, hatte der Hersteller in der jüngeren Vergangenheit mit verschiedensten Problemen zu kämpfen. Sinkende Margen im PC-Geschäft und Verspätungen bei der Server-Technologie zwangen HP zu Restrukturierungsmaßnahmen, die allerdings, wie CEO (Chief Executive Officer) Lewis Platt bei der letzten Bilanzpressekonferenz einräumen mußte, "bisher nicht gegriffen haben".

HP holte sich unter anderem deshalb die Berater von McKinsey ins Haus, die sich auf die Suche nach strategischen Alternativen machen sollten. Was genau bei deren Bewertung herausgekommen ist, weiß allerdings noch niemand. Denkbar wäre eine Abspaltung des Bereichs Test- und Meßgeräte, mit denen HP rund acht Prozent seiner Umsätze erwirtschaftet. Drei Prozent des Erlöses kommen aus dem Medizintechnik-Bereich, der Löwenanteil entfällt aber mit 86 Prozent auf das Computer-Business. Deswegen rechnet ein HP-Experte auch mit einem Schritt in eine andere Richtung. Er kann sich eher vorstellen, daß die Aufteilung des Riesen schneller wachsende Märkte betont, etwa Internet-verwandte Hardware: "Sie müssen etwas Dramatisches machen".