Bilanzskandal kostet 17000 Arbeitsplätze

Worldcom-Kunden von Netzausfällen bedroht

05.07.2002
MÜNCHEN (ba) - Nach dem Bilanzskandal steht der weltweit agierende Telco-Anbieter Worldcom vor der Insolvenz. Analysten warnen, dass die Servicequalität nach der angekündigten Entlassung von 17000 Mitarbeitern kaum zu halten sein werde. Kunden sollten deshalb die bestehenden Verträge überprüfen und sich rechtzeitig nach Alternativen umsehen.

Aktuelle Vertragsverhandlungen aussetzen, Verlängerungen nur kurzfristig terminieren und sich so schnell wie möglich nach alternativen Dienstleistern für Telekommunikationsservices umsehen - das sind die Ratschläge von Meta Group und Gartner für die Worldcom-Klientel.

Die meisten Kunden scheinen jedoch vorgesorgt zu haben. Vertreter der deutschen Worldcom-Kunden SAP und Deutsche Börse erklärten, ihre Unternehmen arbeiteten mit verschiedenen Providern zusammen, die eventuelle Ausfälle auffangen könnten. Trotzdem sind Schwierigkeiten nicht auszuschließen, da auch alternative Netzbetreiber, in Europa allen voran KPN Qwest, in Schieflage geraten beziehungsweise insolvent sind.

Sprecher der Nasdaq in New York sowie der US-amerikanischen Luftüberwachung betonten, es gebe Vertragsklauseln, wonach der Telco-Anbieter nicht ohne weiteres Personal abziehen könne. Dessen ungeachtet gelte es, auf der Hut zu sein, da niemand wisse, wie es nun mit Worldcom weitergeht. (Ausführlicher Bericht Seite 8).