Verbindung zu Microsofts Messaging-Client

Workflow-Set für das Internet

20.02.1998

Bereits im vergangenen Jahr hatte CSE im Zusammenhang mit Release 5.0 das Tool "Nolimits" vorgestellt, das als Integrationsmodul für den Datenaustausch zwischen Workflow- und Web-Server angesiedelt ist. Nolimits ist in Java implementiert und erlaubt die Entwicklung von Intranet-Anwendungen, bei denen von einem Browser aus Geschäftsfälle am Workflow-Server angestoßen werden können.

Der angekündigte Webdesk, der ebenso wie Nolimits auf WWW-Server installiert wird, soll den Entwicklungsaufwand zumindest für einfache Workflow-Anwendungen aufheben. Die Software kommt mit einem Satz an Standardfunktionen etwa für das Login (Identifikation), Worklist-Handling und für die Dokumentenbearbeitung (Lesen und Schreiben).

Technisch gesehen soll der Webdesk ähnlich wie die Active-Server-Pages von Microsoft funktionieren. Das Programm beinhaltet vorkonfigurierte HTML-Seiten und Abfrage-Handling-Module, die auf Nolimits basieren. Auf Anforderung läßt sich der Webdesk in den Browser laden. Von dort ruft er die benötigten Anwendungen auf, die ebenfalls vom Intranet-Server auf das Front-end übertragen und dort ausgeführt werden. Unter den Web-Rechnern unterstützt die Lösung Netscapes "Fasttrack-" und "Enterprise-Server" sowie Microsofts "Internet Information Server".

Auf der Client-Seite kommen "Internet Explorer 4.0" oder "Netscape Communicator" zum Einsatz. Die Benutzeroberfläche ist analog zu der Ordnerstruktur von "Workdesk", dem klassischen Workflow-Desktop von CSE.

Die zweite Neuheit, Onesource-Software, soll eine Kombination von Workflow mit Microsofts Outlook als Messaging-Client von Exchange ermöglichen. Auf diese Weise lassen sich Arbeitsabläufe vordefinieren und bestimmte Tätigkeiten an einzelne Anwender oder ganze Gruppen binden. Derartige Prozeßdefinitionen sind laut CSE in Messaging-Programmen selbst nicht möglich, eine Strukturierung von Arbeitsabläufen sei dort sehr aufwendig. Als Vorteil nennt der Hersteller unter anderem, daß sich mit den Workflow-Funktionen Fristen innerhalb der Prozesse festlegen und überwachen lassen, so daß Geschäftsabläufe nachzuverfolgen sind. Zudem kann der Anwender mit seiner gewohnten Outlook-Oberfläche arbeiten und über den dort angelegten Eingangskorb außer E-Mails auch Arbeitsaufträge bedienen.

Eine dritte Ankündigung betrifft das im vergangenen Jahr vom US-Partner Netright in Lizenz genommene Dokumenten-Management "Imanage", das CSE zur CeBIT in deutscher Version vorstellen will.

Der Markt

Die seit 1996 zur Louis Leitz Gruppe gehörende CSE Systems mit Hauptsitz in Klagenfurt ist mit ihrem Workflow hauptsächlich in den Märkten Telekommunikation, Behörden und Finanzen vertreten. Ohne weitere Zahlen zu nennen, gibt der Hersteller eine Umsatzsteigerung von nahezu 50 Prozent für das letzte Geschäftjahr an - mit Projekten im Bereich Telekommunikation konnten über sechs Millionen Mark erwirtschaftet werden.

Die Entwicklung des allgemeinen Workflow-Markts 1997 beziffert CSE mit 21 Prozent Wachstum für Europa und 14 Prozent für Deutschland.