Wirtschaftsticker

12.02.2008

Open-Source-Vorlieben abgefragt: Die in Unternehmen am häufigsten genutzten Linux-Varianten heißen Ubuntu (35 Prozent) und Red Hat (23 Prozent). Das hat der Open-Source-Anbieter Alfresco in einer Befragung unter den rund 35 000 Mitgliedern seiner Anwender-Community herausgefunden. Demnach kommt die Suse-Familie zusammen lediglich auf einen Einsatzgrad von 13 Prozent. Bei Application-Servern liegt der ebenfalls quelloffene Tomcat-Server mit 72 Prozent an der Spitze; JBoss gelangt auf 18 Prozent.

Motorolas Zukunft ungewiss: Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" haben Motorola und Nortel Networks über eine Zusammenlegung ihrer Abteilungen für Mobilfunk-Infrastruktur diskutiert. In der Vorwoche hatte es Gerüchten zufolge Verhandlungen zwischen Dell und Motorola über die Zukunft der schwächelnden Handy-Sparte gegeben. Derweil hat Samsung offiziell ausgeschlossen, das Handy-Geschäft von Motorola zu kaufen. Die Amerikaner gaben an, die Sparte aus eigener Kraft sanieren zu wollen.

Brockhaus geht online: Der Brockhaus-Verlag plant den Abbau von rund 50 seiner 450 Stellen, friert die Papierpublikation seiner Enzyklopädie ein und zieht mit den Inhalten ins Internet. Das Lexikon soll für Nutzer künftig kostenlos abrufbar sein, im Gegenzug verspricht sich der Verlag Werbeeinnahmen. Das Unternehmen hatte sich in den vergangenen Jahren Scharmützel mit Wikipedia geliefert und tritt nun auf dem gleichen Feld gegen die Mitmach-Enzyklopädie an.

EU droht Mobilfunkern erneut: Die Preise für das Daten-Roaming in Europa sollen sinken, fordert EU-Kommissarin Viviane Reding. Sie stellte den Mobilfunkern ein Ultimatum bis zum 1. Juli. Sollten die Tarife bis dahin nicht reduziert worden sein, werde sie mit regulatorischen Mitteln eingreifen. Die Aufwendungen pro MB sollten für die Verbraucher nicht wesentlich höher sein als zu Hause. Die EU-Kommissarin kritisierte zudem die Intransparenz der Gebührenmodelle.

Apple baut einen Laden in München: Seit geraumer Zeit hatte es Gerüchte um einen Apple-Store in Deutschland gegeben, nun sucht der Konzern offiziell Mitarbeiter - in München. Der Standort liegt in der Rosenstraße direkt neben dem Marienplatz, in der Europakarte des Herstellers ist bereits ein kleiner Punkt zu finden. Ein Eröffnungstermin wurde noch nicht genannt, derzeit ist der Platz eine Baustelle.

Bandenunwesen in Second Life: Die virtuelle Welt Second Life - ein Hype des Jahres 2007 - wird derzeit von realen Problemen belastet: Fälschungen und Raubkopien haben deutlich zugenommen. Avatare kopieren Marken und Produkte, um diese dann zu Dumpingpreisen in ihren eigenen Online-Läden zu verkaufen. Berichten zufolge bilden die Räuber Banden und gehen immer dreister vor. Die Entdeckung und rechtliche Verfolgung der Missetäter gestaltet sich schwierig.