Wie die Lekkerland-Gruppe ihre Altlastenprobleme loest

07.04.1995

Mitleid will Roland Pfisterer, Geschaeftsfuehrer der sdh Software fuer den Handel GmbH, nicht - obwohl er es verdient haette. Pfisterer war vor knapp zwei Jahren in den Dienst der Lekkerland- Gruppe getreten, wo er als Mitglied der Geschaeftsleitung und als Geschaeftsfuehrer der 100prozentigen Tochtergesellschaft sdh die DV- Verantwortung uebernahm. Seine Aufgabe: Als Organisationschef und IT-Manager sollte er die marode DV-Landschaft grundlegend sanieren.

Der IT-Chef trat ein schwieriges Erbe an, da er auf eine ueber mehr als 20 Jahre gewachsene, im Kern nie wesentlich erneuerte DV-Welt traf. In allen 21 Niederlassungen standen veraltete Midrange- Systeme von der Firma Wang. Im zentralen Rechenzentrum in Frechen wartet bis heute eine BS1000-Anlage von der Siemens AG auf ihre Abloesung, wenngleich auf diesem System nur noch ein paar Auswertungen laufen. Pfisterer kommentiert nicht ohne Zynismus: "Vielleicht hat das Deutsche Museum in Muenchen Interesse daran..."

Beim bisherigen Warenwirtschaftssystem, der mit Abstand wichtigsten Anwendung der Gruppe, handelt es sich um eine Individualloesung fuer die Wang-Rechner, die in den einzelnen Gesellschaften bis auf das Kernsystem nach Belieben modifiziert worden war. "In unseren 21 Niederlassungen gab es eigenstaendige Systemwelten. Der Datenaustausch wurde auf dem Postweg erledigt, indem wir Magnetbaender verschickten", beschreibt Pfisterer den vorgefundenen IT-Zustand. Schon vor etlichen Jahren plante Lekkerland, diese Systeme abzuloesen - ohne Ergebnis.

So hatte sich das Handelsunternehmen voruebergehend mit dem franzoesischen Industriekonzern Ouromuoff zusammengetan, um auf der Basis des dort vorhandenen, auf proprietaeren Bull-Rechnern lauffaehigen Warenwirtschaftssystems eine modernere Loesung zu entwickeln. Zu diesem Zweck wurde das Gemeinschaftsunternehmen Agiplan-sdh gegruendet, das die Software entwickeln, einfuehren und spaeter auf dem freien Markt anbieten sollte. Die neue Warenwirtschaft sollte urspruenglich auf der proprietaeren Wang- Hardware entwickelt werden, doch diesen Plan verwarf man relativ schnell und fasste eine Unix-Loesung ins Auge. Die Entwicklungsaktivitaeten wurden jedoch nach erheblichen Investitionen wieder eingestellt.

Das System erwies sich als ungeeignet, um den Anspruechen eines Handelshauses wie Lekkerland zu genuegen. Fortan gingen die Franzosen und die Deutschen wieder getrennte Wege.

Die sdh wurde zu einer 100prozentigen Tochtergesellschaft von Lekkerland und erhielt nun den Auftrag, als interner Dienstleister die IT-Infrastruktur auf Vordermann zu bringen. Dazu galt es, zunaechst einmal die technische Infrastruktur zu optimieren. "Wir hatten auf unseren Wang-Rechnern laufend Platten-Crashs", berichtet Pfisterer, "die Antwortzeiten waren voellig inakzeptabel."

Die Rheinlaender entschlossen sich, mit samt der vorhandenen Software auf eine Unix-Plattform zu wechseln. Aufgrund bestehender Verpflichtungen aus der Agiplan-Kooperation fiel die Hardware- Entscheidung fuer Daten- und Applikations-Server der DPX/20-Reihe von der franzoesischen Groupe Bull, die fortan in den 21 Niederlassungen sowie in der Zentrale zum Einsatz kommen sollten. In allen Gesellschaften wurden lokale Netze aufgebaut; Lekkerland ersetzte das vorhandene Terminalnetz durch PCs.

"Das Projekt lief 1994 wie ein Uhrwerk ab, voll nach Terminplan. In einer Region nach der anderen wurden die Rechner ausgetauscht", berichtet Pfisterer nicht ohne Stolz. Allerdings muss der IT- Verantwortliche einraeumen, dass dieser Anlauf nicht der erste war; sein Amtsvorgaenger war bereits mit dem Bestreben, Hardware und Software gleichzeitig zu modernisieren, auf die Nase gefallen. "Man hat versucht, die sequentiellen Daten auf eine relationale Datenbankstruktur umzusetzen.

Leider wurde darauf verzichtet, ein Datenmodell zu entwerfen", moniert der DV-Verantwortliche; das ganze sei chaotisch gelaufen. "Es waren schon umfangreiche Programmierarbeiten durchgefuehrt worden, bis ich in das Unternehmen kam und mir die Loesung ansah. Mir war ziemlich schnell klar: So wird das nie laufen."

Pfisterer stoppte das Projekt mit einem Handstreich und entschied, die Uralt-Anwendungen mit Hilfe eines Migrationswerkzeugs von Wang zunaechst einmal eins zu eins zu uebertragen. Auf diese Weise wollte er akzeptable Zugriffszeiten und Systemsicherheit herstellen. "Die Migration war nicht ganz leicht, einige Macken mussten beseitigt werden, bevor das Tool lief", denkt der sdh-Chef zurueck.

Schnittstellen waren zu schreiben, die Programme mussten in die neueste Cobol-Version transferiert werden, um ueberhaupt migrationsfaehig zu sein. Danach wurden sie durch einen besonderen Cobol-Compiler geschickt - ein Migrationswerkzeug, das von Wang kam. Da die Programme in den verschiedenen Regionen individuelle Auspraegungen hatten, waren sie jeweils separat zu uebertragen.

In jeder der fuenf Regionen waren etwa 500 bis 1000 Programme zu migrieren; vor allem die zugehoerigen Prozeduren bereiteten enormen Aufwand. Inzwischen laufen die alten Warenwirtschaftsprogramme in einer neueren Cobol-Variante auf den Unix-Rechnern von Bull. Mit der Migration war ein Zwei-Mann-Team, das von Region zu Region geschickt wurde, etwa ein Jahr lang beschaeftigt.

Die Mitarbeiter mussten jeweils genau untersuchen, ob die Funktionen und Ablaeufe auf der Unix-Maschine identisch mit denen der Wang-Rechner waren. Die Umstellung erfolgte an den Wochenenden. In den darauffolgenden Tagen wurde beobachtet, ob Probleme auftraten. In diesem Fall haetten die Benutzer in kurzer Zeit auf die parallel weiterlaufende Wang-Anlage wechseln koennen.

Die Lokalisierung der Server warf Fragen auf

Nachdem die Migration in die neue Hardware- und Systemwelt weitgehend abgeschlossen ist, steht Lekkerland nun die Einfuehrung eines komplett neuen Warenwirtschaftssystems ins Haus. Die Ablaeufe sollen unternehmensweit vereinheitlicht werden, Pfisterer moechte mit Standardsoftware arbeiten. Man entschied sich fuer eine Client- Server-Struktur nach dem Dreiebenen-Prinzip und fuer das R/3-System von der SAP AG. Dieses wird kuenftig nicht nur in der Warenwirtschaft, sondern auch in Einkauf, Vertrieb und Rechnungswesen eingesetzt.

Waehrend fruehzeitig klar war, dass die 350 Client-PCs in den Niederlassungen lediglich als Praesentationsebene dienen wuerden, stellte sich in der Entscheidungsphase die Frage, ob man die Server-Umgebung zentral oder in den einzelnen Gesellschaften aufbauen sollte. Sicher war, dass Daten- und Applikations-Server wegen der zu erwartenden Probleme bei der Datenuebertragung nicht getrennt voneinander stehen konnten. Man wuerde die Server zusammenstellen und mit Hilfe eines leistungsfaehigen FDDI-Busses verbinden muessen. Doch sollte man saemtliche Niederlassungen mit je einem Daten- und einem Anwendungs-Server ausstatten?

Pfisterer erschien die Gefahr zu gross, innerhalb der Gruppe erneut Inkonsistenzen zu erzeugen. "Man haette wieder mit den alten Problemen zu tun bekommen", fuerchtete des IT-Chef. Seine Konsequenz: Das R/3-System wird an einem Ort betrieben, und zwar auf zwei leistungsstarken Daten- sowie diversen Applikations- Servern von Hewlett-Packard (HP 9000, Serie 800).

DV-Zentralisierung also bei Lekkerland? "Das ist ein ganz schlimmes Wort", wehrt sich der DV-Chef, "alles, was mit Zentralisierung zusammenhaengt, ist bei uns anruechig und eine heisse politische Kiste, da unsere Gesellschaften unabhaengig sind."

Die neue Client-Server-Struktur vereinigt nach Meinung Pfisterers die Vorteile zentraler und dezentraler Strukturen. Vor allem dort, wo es um die Verdichtung von Unternehmensdaten geht, ist dem Handelshaus an einer solchen Zentralisierung auch gelegen; auf Niederlassungsebene dagegen setzt man auf ein dezentrales Logistik- und Lagerhaltungskonzept.

Die Frage, an welchem Ort die zentralen Daten- und Anwendungs- Server lokalisiert sein werden, ist bis heute nicht beantwortet. Lekkerland denkt intensiv ueber die Zusammenarbeit mit einem DV- Dienstleister nach.

"Outsourcing mit R/3 ist ein Markt, der im Kommen ist", waehnt sich der DV-Chef mit seinen SAP-Sorgen in guter Gesellschaft. "Ein neues Rechenzentrum mit der dazu erforderlichen Infrastruktur zu betreiben, bedeutet hohe Investitionen."

Die wichtigsten Auswahlkriterien sind fuer Pfisterer die Faehigkeit des Dienstleisters, Daten- und Betriebssicherheit zu gewaehren und die Frage, wie wirtschaftlich der Anbieter arbeitet. Servicekonzerne, die das System guenstiger betreiben als Lekkerland selbst, haben schon mal gute Karten. Ausserdem schraenkt der IT-Chef ein: "Outsourcing kann fuer uns nur so funktionieren, dass die Rechner in einem sicheren RZ stehen und im Zweifelsfalle abgebaut und zu uns gebracht werden koennen." Natuerlich lege man auch Wert auf eine raeumliche Trennung der Systeme sowie auf Feuer- und Zutrittsschutz.

Die SAP-Entscheidung fiel bei Lekkerland nach einer ausgiebigen Marktanalyse, an der mit dem Debis Systemhaus und dem US- Beratungskonzern Coopers & Lybrand zwei SAP-Logo-Partner beteiligt waren. Im Laufe der naechsten zwei Jahre sollen R/3 zuerst in der Version 3.0 und je nach Verfuegbarkeit die weiteren Funktionen der Handelsloesung von SAP eingefuehrt werden. Diese neue Entwicklung basiert auf dem Produkt des Softwarehauses Dacos in St. Ingbert, das sich mehrheitlich in SAP-Besitz befindet und dessen Handelsloesung derzeit in R/3 integriert wird.

Zahlreiche Funktionen, die in der Handelsloesung enthalten sind, werden eigentlich gar nicht benoetigt, da Lekkerland kein Filialbetrieb im klassischen Sinne ist. Mit Version 3.0 der SAP- Software erhaelt man laut Pfisterer ein System fuer die Warenwirtschaft, das bereits die grundlegenden Anforderungen des Grosshandels abdecke.

War die SAP oft wegen der mangelnden Flexibilitaet ihrer Software kritisiert worden, so argumentiert Pfisterer anders herum: Wenn Lekkerland einen neuen Markt erschliessen oder ein Unternehmen uebernehmen wolle, aenderten sich die Anforderungen von einem Tag auf den anderen. Neue Funktionen wuerden benoetigt, die vom SAP- Standard bereits mehrheitlich abgedeckt wuerden oder sich mit ein paar selbstentwickelten Abap-Programmen relativ schnell hinzustricken liessen.

Der DV-Chef geht keineswegs unkritisch an die SAP-Einfuehrung, sieht aber angesichts der Konstellation in der Unternehmensgruppe keine Alternative: "Wir haben in unserern fuenf Regionen unterschiedliche Loesungen im Einsatz. Will man deren Daten, angefangen bei den Monats- und Jahresabschluessen, konsolidieren, dann geht das nur ueber definierte Schnittstellen." Hier gab es in der Vergangenheit Probleme: "Wenn unsere zentralen Kunden, die Mineraloelgesellschaften, Daten zu Verrechnungszwecken benoetigen, haben wir gegenwaertig einen enormen Aufwand, diese zu sammeln und bereitzustellen."

Haette Lekkerland an den fuenf verschiedenen Systemen in den jeweiligen Regionen festgehalten, waere nach Meinung Pfistereres am Ende der mehrfache Aufwand fuer die Installation und Pflege der verschiedenen Systeme angefallen - ueberfluessigerweise, da diese Systeme alle dasselbe Ziel verfolgten. Sicher benoetige die SAP- Software grosse Ressourcenmengen, doch ueberwiege der Vorteil, der durch einheitliche Schnittstellen und Ablaeufe entstehe.

Lekkerland wird sich auf die SAP-Software allen Bedenken zum trotz auch in puncto Prozessgestaltung weitgehend einlassen. "Es ist immer so eine Gratwanderung, wie weit man das Prozessmodell der SAP adaptieren soll", denkt der Cheforganisator laut nach. Doch er weiss im Grunde schon jetzt, dass er die Funktionalitaet der SAP- Software so weit es geht ausnutzen wird.

Veraenderungen kosten Geld

Pfisterer richtet sich auf ein "hartes Feilschen" mit den Anwendern bezueglich der zur Verfuegung gestellten Funktionen ein, da man den Standard nur in Ausnahmefaellen - vor allem bei der Anpassung des Vertriebs-Moduls - verlassen werde. "Alle Veraenderungen bedeuten hohe Kosten fuer die Anpassung und spaeter vor allem fuer die Wartung", sorgt sich der DV-Verantwortliche. Gleichwohl werde man alles daran setzen, die Grundanforderungen der Anwender abzubilden.

Mit der Definition einheitlicher Ablaeufe hatte die Lekkerland- Gruppe bereits einen Re-Engineering-Auftrag an einen Unternehmensberater vergeben. Die Ergebnisse brachten jedoch nicht den erhofften Erfolg, inzwischen arbeitet das DV-Team zusammen mit den Anwendern an einer unternehmensinternen Definition der meisten Prozessablaeufe.

Sorgen macht sich der IT-Boss wegen des Change Managements. "Wir haben jetzt noch unsere Altsysteme, die wir nicht vernachlaessigen duerfen und sogar noch hier und da ergaenzen beziehungsweise erweitern muessen. Die sind in einem Zustand, den man vorsichtig als technisch nicht mehr so optimal bezeichnen koennte." Diese Systeme am Laufen zu halten und die Anforderungen der Kunden erfuellen zu koennen ist fuer Lekkerland die wesentlichste Herausforderung; eine zweite liegt im Neuaufbau der IT- Infrastruktur und der Organisation rund um die SAP-Software.

Und dann sind da noch die Anwender, die von der neuen Loesung ueberzeugt werden wollen. "Nachdem wir jetzt die Hardware- und Systemplattformen von Wang gegen moderne Unix-Maschinen von Bull ausgetauscht haben, koennen unsere Benutzer bereits heute sehr zuegig arbeiten.

Daher sehe ich das Problem auf uns zu kommen, dass sie argumentieren: Mein System laeuft doch optimal, wozu brauche ich ein neues? Es ist aber aeusserst wichtig, dass alle mit dem System befassten Mitarbeiter motiviert sind, dieses schnell einzufuehren - auch wenn die umfangreiche Tagesarbeit dagegenspricht."

Waehrend sich Lekkerland dort, wo es um die Bearbeitung und Konsolidierung von Unternehmensdaten geht, sehr weit auf die SAP- Software einlaesst, setzt das Handelsunternehmen auf eine Extraloesung fuer Logistik und Lagerverwaltung. Diese stammt von der Firma a+o und ist speziell auf die Beduerfnisse des Handelshauses angepasst worden. "Die reinen Logistikdaten und alles, was fuer Lagersteuerung und -verwaltung noetig ist, bleibt in den Regionen und Niederlassungen. Die entsprechenden Programme werden auch in Zukunft auf den Bull-Unix-Rechnern laufen." Nach der Ausmusterung des aus der Wang-Midrange-Welt migrierten Warenwirtschaftssystems werden diese Rechner also nicht ueberfluessig.

"Zwischen SAP und dem Logistiksystem muss eine Schnittstelle programmiert werden, die sicher ihre Tuecken haben wird", argwoehnt der DV-Chef. Zumindest sei momentan eine Koordination zwischen den Laegern nicht noetig, da die Gesellschaften unabhaengig voneinander operierten. Obwohl die Logistik vor Ort betrieben wird, kommt auf die Lekkerland-Gruppe wegen der Einfuehrung des zentralen SAP- Systems eine enorme Netzbelastung zu.

Mitarbeiterschulung macht Kopfzerbrechen

Der Konzern fuehrte eine intensive Untersuchung in puncto Netzkonzeption durch, wobei besonderes Augenmerk auf das Netz- Management gelegt wurde. Zur Zeit befindet man sich in Gespraechen mit mehreren Carriern darueber, wer das bundesweite WAN betreiben wird. "Ob wir die Telekom oder einen privaten Betreiber auswaehlen, muss sich zeigen." Wesentlich ist fuer Pfisterer, dass der Carrier eine Router-Struktur anbietet, damit Redundanzschaltungen durchgefuehrt werden koennen und die staendige Verfuegbarkeit gewaehrleistet ist.

Kopfzerbrechen bereitet Lekkerland auch noch das Ausbildungsproblem. Kostspielige Schulungen stehen an, ausserdem muss eine Entwicklungsabteilung aufgebaut werden, deren Aufgabe ausschliesslich in der Programmierung von Abaps liegt, will man sich nicht vollstaendig von externen Consultants abhaengig machen. Den drei bis fuenf Mitarbeitern, die heute in den Regionalzentren arbeiten, eine neue Perspektive zu geben ist fuer Pfisterer ebenfalls eine Herausforderung.

Der 21fache Rittberger des DV-Chefs

Lekkerland ist ein Handels- und Dienstleistungsunternehmen, das in fuenf Regionen und 21 Niederlassungen ueber weite Teile der Bundesrepublik verteilt ist. Roland Pfisterer, Chef des internen DV-Dienstleistungsunternehmens sdh und Mitglied der Lekkerland- Geschaeftsleitung, mag von einer Filialstruktur nicht reden.

"Einerseits sind die Regionen autonom, andererseits versuchen wir, zu gemeinsamen Vorgehensweisen zu kommen." Die Niederlassungen arbeiteten "autark" und haetten ihre eigenen Auslieferungslaeger, die je nach Unternehmensgroesse unterschiedlich ausfielen. Die Ablaeufe seien nicht immer identisch, weshalb es oft schwer falle, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. "Manchmal komme ich mir vor wie ein Eiskunstlaeufer, der versucht, einen 21fachen Rittberger zu springen", verdeutlicht der IT-Verantwortliche, der das DV-System jetzt unternehmensweit auf den neuesten technologischen Stand bringen und damit den Kundenservice optimieren will.

Im Lekkerland-Verbund liefert jede Niederlassung Lebensmittel an einen eigenen Kundenkreis, bestehend aus Tankstellen-Shops, Kiosken, Baeckereien, Kantinen etc. Die fuenf Regionen werden von der Unternehmenszentrale im rheinlaendischen Frechen betreut. Fuer Grosskunden wie Mineraloelgesellschaften betreibt das Stammhaus ebenfalls eine Datenverarbeitung mit Standardfunktionen wie Einkauf, Vertrieb oder Rechnungswesen.