Viag und BT liebäugeln mit Mobilfunklizenz

Wettbewerber der Telekom stecken ihre Claims ab

17.01.1997

Alle Wettbewerber der Telekom, so die Umfrage, haben das Ziel, hinter den Bonnern die Nummer zwei im TK-Geschäft zu werden. Die Vebacom GmbH etwa peilt binnen zehn Jahren einen Marktanteil von über zehn Prozent an. Die Allianz aus der Veba AG, RWE AG und Cable &Wireless plc. will, so Vebacom-Chef Ulf Bohla, "führender privater Wettbewerber der Deutschen Telekom werden". Das Trio strebt laut RWE Telliance GmbH bis zum Jahr 2005 einen Marktanteil von zwölf bis 15 Prozent an.

Derzeit hält aber die Mannesmann AG Rang zwei inne. Dabei verzeichnet die Mannesmann Mobilfunk GmbH bei mehr als 2,3 Millionen Kunden ihres D2-Netzes sogar einen knappen Vorsprung vor der Telekom-Tochter Mobilnet GmbH. Der D2-Kundenstamm soll auch als Basis für die geplanten Angebote im Festnetz dienen, für das Mannesmann sich mit dem Einstieg bei der DBKom GmbH und der Verschmelzung mit der CNI GmbH eine Alternative zum Leitungssystem der Telekom geschaffen hat. Für internationale Aktivitäten steht zudem der Partner AT&T bereit.

Das Bündnis Viag und British Telecom (BT), dem mit RWE im Herbst 1996 ein wichtiger Partner den Rücken kehrte, will bis zum Jahr 2008 auf einen Marktanteil von fünf Prozent im Festnetz und fünf Prozent im Mobilfunk kommen. Die Prognosen bauen dabei stark darauf, daß das Konsortium im Frühjahr 1997 den Zuschlag für die ausgeschriebene vierte Mobilfunklizenz (E2) erhält. Gewinne wollen Viag und BT im TK-Business spätestens im Jahr 2003 erzielen.