Kleine Anbieter vor dem Aus

Westeuropäischer PC-Markt wächst und fordert Opfer

05.06.1998

Wegen der sinkenden Preise steigen die Umsätze mit den Desktops allerdings nur um 4,1 Prozent gegenüber 1997. Analysten zufolge überleben nur Großanbieter wie Compaq, IBM oder Dell den Verdrängungswettbewerb. Die Steigerungsrate der Zahl verkaufter PCs entspricht der des Vorjahres.

Da aber ein Rechner 1998 gegenüber 1997 durchschnittlich 8,5 Prozent weniger kostet, fallen auch die Umsätze nicht so üppig aus. Die Marktforscher der International Data Corp. (IDC) rechnen damit, daß im kommenden Jahr der Durchschnittspreis für einen PC in Westeuropa noch einmal um sieben Prozent sinken wird.

Gute Nachrichten, schlechte Nachrichten

Für Käufer sind dies gute Nachrichten, für viele PC-Anbieter aber das Todesurteil, orakelt IDC-Analyst Terry Ernest-Jones. Dominante Anbieter wie Compaq und IBM könnten im großen Maßstab PC-Komponenten einkaufen und damit auch für sich bessere Konditionen bei Sublieferanten aushandeln. Dies, gepaart mit einer zunehmend stromlinienförmigen Produktionsweise - Stichwort Build-to-order, die auf Kundenwünsche zugeschnittene Produktion also - sei von den kleinen Anbietern und PC-Schraubern nicht durchzuhalten. Sie würden deshalb, so Ernest- Jones, dem harten Wettbewerb zum Opfer fallen.

Für die Zukunft sagt IDC zudem voraus, daß die Zuwachsraten bei der Zahl ausgelieferter PCs sinken werden. Grund hierfür seien alternative Technologien wie Set-top-Boxen oder Handheld-Computer, die zumindest in einigen Bereichen PCs ersetzen würden.