Werner Ingenbleck Das Einsteigerseminar - Ami Pro 3.0 BHV Verlag, Korschenbroich 1992, 216 Seiten, 19,80 Mark

23.07.1993

Ami Pro gehoert zu den am meisten verkannten Textverarbeitungs- Programmen. Die Software von Lotus/Samna bietet Funktionen, die sich vor denen des grossen Konkurrenten Winword nicht verstecken muessen, sowie Moeglichkeiten, die weit in die Domaene von DTP- Programmen hineinreichen.

Das vorliegende Buch ist in drei grosse Hauptteile gegliedert, die sich an Greenhorns, semiprofessionelle Benutzer und schliesslich fortgeschrittene Anwender richten beziehungsweise den Stoff der jeweils vorherigen Kapitel voraussetzen. Das erste Kapitel beschreibt die komplette Startprozedur der Software, die von Ami Pro zur Verfuegung gestellten Fenster, Menueleisten und die Symbolpalette mit den verschiedenen dahinterstehenden Kurzbefehlen. In einer sogenannten "Aufwaerm-Tour" erlaeutert der Verfasser anschliessend das Einmaleins der Texterstellung mit Ami Pro. Schwerpunkte sind die Varianten zum Laden, Loeschen, Speichern und Verwalten von Texten, die Funktionen zur Layoutkontrolle und Druckansicht sowie der Umgang mit Textattributen und verschiedenen Schriftarten.

Im zweiten Hauptteil werden die diversen Arbeitshilfen vorgestellt, die fuer ein leistungsfaehiges Textprogramm inzwischen selbstverstaendlich sind. Unter anderem geht es um das automatische Woerterbuch, individuelle Seitennumerierung, Tabellenkalkulation und Trennhilfe. Fuer fortgeschrittene Benutzer erlaeutert Werner Ingenbleck Techniken zum Bedrucken von Briefumschlaegen und Etiketten, die Funktionen zur Verarbeitung digitalisierter Bilder und den Befehlsvorrat zum Erstellen von Praesentationsgrafiken.

Das Softcover beantwortet alle wesentlichen Fragen zum Umgang mit Ami Pro. Es ist verstaendlich geschrieben und reichhaltig bebildert. Umfangreichere Nachschlagewerke, wie sie fuer Word, Winword oder Wordperfect massenhaft lieferbar sind, finden sich fuer das Programm nur selten; entsprechend ist der Ami-Benutzer auf etwas weniger voluminoese Buecher wie dieses angewiesen. Anlass zur Kritik gibt lediglich die zum Teil sehr lockere Schreibe, die sich vor allem in den Ueberschriften der einzelnen Kapiteln niederschlaegt und auf Kosten der Uebersichtlichkeit geht.