Metro AG und CHS feilschen noch

Weiterhin Rätselraten um die Zukunft von Vobis

18.09.1998

Die "Süddeutsche Zeitung" hatte gemutmaßt, die CHS-Gruppe aus Miami, Florida, habe Schwierigkeiten bei der Finanzierung des Kaufes. Schon früher hatte die COMPUTERWOCHE geschrieben, CHS plane, die Vobis-Gruppe aus dem Deal auszugliedern und sich lediglich die zugehörigen Bestandteile Maxdata und Peacock einzuverleiben. Für Vobis hingegen sollte ein neuer Käufer gesucht werden. Entsprechende Äußerungen hatte der Aufsichtsratsvorsitzende, CHS-Vorstandspräsident und Maxdata-Gründer Holger Lampatz, seinerzeit gegenüber der "Welt am Sonntag" gemacht.

Lampatz sagte, er plane, Maxdata und Peacock abzutrennen und deren Produkte international zu vermarkten. Die Vobis-Produktionsanlagen in Würselen bei Aachen sollten demnach bei Maxdata eingegliedert werden. Damit schienen sich Gerüchte zu bestätigen, daß CHS nie an dem PC-Fabrikanten Vobis interessiert war, sondern nur an den Distributoren und Assemblierern Maxdata und Peacock.

Bei der Vobis Gruppe in Würselen wollte man zu den Informationen keine Stellungnahme abgeben und verwies auf die Metro. Ein Sprecher der Metro AG bezeichnete alle Spekulationen als Gerüchte. Man verhandle mit CHS wie in den Wochen zuvor. Völlig ausgeschlossen sei, die Computergruppe Vobis, Maxdata und Peacock auseinanderzudividieren. "Ganz oder gar nicht" sei die Devise.

Vermutungen, CHS ginge es nur um Maxdata und Peacock, stritt der Unternehmenssprecher rundweg ab, sagte allerdings auch, er sei an den Verhandlungen nicht direkt beteiligt. Man wolle die Gespräche jedenfalls nicht stören.

Einen Schlußtag (Closing Date) für die geplante Transaktion gebe es nicht. Sicherlich stehe im Zentrum der Verhandlungen, welche finanziellen Implikationen mit dem Deal verbunden seien. Nach wie vor gehe es um den früher genannten Betrag von 587 Millionen Dollar. Wie lange die Vertragsverhandlungen noch dauern, konnte der Firmensprecher nicht sagen. CHS war schon vor Jahren un-anagenehm aufgefallen, als der Münchner Distributor Synelec übernommen wurde. Die meisten Arbeitnehmer mußten den Gang zum Arbeitsamt antreten. Die Betriebsräte von Vobis informieren sich jedenfalls bereits über die Aufstellung von Sozialplänen.